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Martin schrieb am 4.5. 2010 um 21:32:04 Uhr über

Dante

Der berühmteste Teil der »Divina Comedia« ist sicherlich das »Inferno«. Ich persönlich mag aber den zweiten Teil am liebsten, was vermutlich eher selten der Fall sein dürfte. Aber im ersten Teil wird mir zuviel herumgefoltert (auch Goethe beschwerte sich ja schon über den »Modergeruch« von Dantes Hölle), und das Paradies geht dann sehr ins theologisch-philosophische, mit Übergewicht der Theologie, und außerdem weicht Dante unangenehmen Fragen dadurch aus, daß er sich ausgerechnet in die Prädestinationslehre flüchtet. Das »Purgatorio« ist noch von ähnlicher erzählerischer Lebendigkeit wie das »Inferno«, doch weit weniger grausam, und gerade am Ende, im irdischen Paradies, läuft Dante zur dichterischen Hochform auf, wenn schließlich Beatrice erscheint. Insofern für mich der schönste Teil, und auch ganz und gar Dantes eigene Erfindung, denn den Läuterungsberg hat er keinen Mythologien oder anderen Quellen entnommen, sondern selbst erfunden.
Die vielleicht anrührendste Stelle ist aber im »Paradiso«, wenn Dante einmal seine Sehnsucht an seine geschmähte Heimatstadt Florenz erkennen läßt und deutlich, daß er offenbar bis zuletzt hoffte, die Verbannung könnte aufgehoben werden.


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