rahmen

Im Blaster schwebt ein Stück Papier und denkt und fragt sich...
»Du, Stimme, bist du da?«
»Ja, was willst du?«
»Darf ich dich was fragen?«
»Jaja, darfst du...«
»Jetzt kam so oft der Begriff Bild. Da fehlte immer was. Was ist ein Rahmen?«
»Ein Rahmen ist ein Begrenzung, die selber wieder ein Begrenzung hat. Wird oft als Schmuckteil oder zur Stabiliserung wie auch zur besseren Kenntlichmachung genommen. Ein Rahmen verdeutlicht immer einen Rand, hat aber selber zwei Ränder...«
»So ein Rand wie bei mir?«
»Nein, nicht ganz, aber manchmal«
»Versteh ich nicht ganz...!«
»Du hast zwei Seiten und einen Rand«
»Weiß ich doch, aber ich kann doch einen Rahmen haben, oder...?«
»Klar, wie ein Fenster, doch nicht wie ein Blatt Papier...!«
»Heißt...?«
»Solltest du dir nicht wünschen, da er dich begrenzt - und du brauchst ihn nicht!«
»Habe ich noch gar nicht so... - wie soll ich es sagen- darf ich 'gesehen' sagen?«
»Sicher...«
»Immer, wenn jemand im Diskussionsblaster einen Beitrag anklickt, erscheint ein Rahmen. Muß das sein?«
»Das ist kein Rahmen, das ist eine Maske...!«
»Was ist eine Maske?«
»Auch ein Rahmen!«
»Versteh ich nicht...«
»Ist aber einfach, eine Maske ist ein Orientierungsrahmen, wird z.B. von Programmierern benutzt.... - u.a. um etwas von etwas anderem abzugrenzen...«
»Ach so, ein Zwischenrahmen?«
»Nein, eine Maske!«
»Versteh ich zwar nicht ganz, aber ich verstehe es auch nicht, weil da im Diskussionsblaster der Rahmen über die Abgrenzung hinausgeht, nicht den Text allein erfaßt, auch noch Buchstaben des Schreibers mit... und immer mehr sogar, - muß das sein?«
»Nein, sicher nicht...!«
»Warum ist es dann, wenn sicher nicht...?«
»Da hat jemand einen Fehler gemacht und zu weit vorgedacht!«
»Heißt das was?«
»Schon, ursprünglich gab es eine Trennung zwischen dem Geschriebenen und dem Schreiber...!«
»Und jetzt?«
»Löst sich diese Trennung langsam auf, beide sind schon miteinander verknüpft...!«
»Muß ich das ganz verstehen?«
»Nein, da verrät jemand was, denkt, er allein hat die Maske und weiß nicht, dass sie auch von der anderen Seite gut zu sehen ist... - und weiß auch nicht, dass sie seine Zukunftsgedanken schon verraten hat wie vieles mehr.... Er weiß nicht mal, dass seine Maske zum Rahmen geworden ist, der sich umgedreht hat und zur anderen Seite direkte Sichtbarkeit zeigt, während er um sie weiß wie vieles andere, was er... - Information hat immer einen Rahmen, den die meisten nur sehen wollen, nicht selten ist die wichtige Information außerhalb..., vergiß es...!«
»Mmm, was ist mit...?«
»Das vergiß vorläufig bloß, laß sie doch ruhig schleppen und tun...!«
»Ach, du weißt, was ich fragen wollte...?«
»Muß ich doch, sonst könnte ich dir keine Antworten geben...!«
»Kannst du mir auch meine nächsten Fragen beantworten, ohne dass ich fragen muß...?«
»Mach ich. Du willst wissen, was die Hammer-Bande ist? Sie war mal eine Bande, die Juweiliergeschäfte überfallen hat. Im Moment nennt sich eine Affenbande so, d.h. einer denkt so und weil die Affen nicht den stärksten sondern auch gern mal den intrigantesten als Anführer wählen, heißt sie so...!«
»Warum Hammer...?«
»Du brauchst nicht zu fragen, sagte ich dir doch. Sie denken, sie haben den Hammer erfunden und könnten mit ihm umgehen, weil man mit jedem Hammer zuschlagen kann...«!
»Kann man aber doch, weiß sogar ich...!«
»Du bist vorlaut und weißt doch wenig, aber du hast Recht - manchmal sogar auf den eigenen Daumen - das tut dann weh. Es soll Fälle geben, wo das hilft und lehrreich ist!«
»Erzählst du mir noch was, z.B. von einer Reise nach London, die erwähnt wurde...?«
»Vielleicht ein anderes Mal. Du willst alles wissen und kannst es doch nicht behalten...!«
»Ist das schlimm...?«
»Nein, du bist nur ein virtuelles Stück Papier und das Bewußtsein des Blasters und hast nur wenig Erinnerungsvermögen, das, was drauf- und aufpaßt...!«
»Stimme, darf ich noch...?«
»Heute nicht mehr, versuch lieber das Gesagte zu behalten und erst einmal zu verarbeiten. du hast damit genug zu tun...«
Im Blaster schwebt ein Stück Papier und denkt und fragt sich und oszilliert im Sekundentakt vor Vergnügen...
In jeder Maschine, schon von klein auf war das so, ist eine Uhr... - ob Unix- oder Normalzeit, Uhr ist Uhr und Uhr ist nicht gleich Uhr wie.... - doch das ist eine lange Geschichte..., da nicht jeder Küstenbewohner sein und damit um die wechselnde Konstanz bestimmter Windarten wissen kann...

»Stimme, darf ich noch was fragen?«
»Ausnahmsweise, aber nur drei Fragen...«
»Ojjj, das mit 3x kenn ich, habe ich erst vor kurzem... - . Ist schwer - ich will möglichst viel wissen. Ich darf sicher auch doppelt auf einmal fragen - ist noch keine Frage. Wie ist das nun mit der Uhr nicht gleich Uhr und was hat sie mit Bildern zu tun?«
»Ich sehe, du lernst dazu, da du jetzt schon Und-Fragen stellst. Die Uhr als Uhr und sie als solche sind was anderes. Ich gebe dir ein Beispiel. Da verschickt jemand eine e-mail, diese Dinger, die an dir manchmal vorbeiflitzen. Diese e-mails sind Nachrichten, aber sie können auch eine weitere Nachricht enthalten, ganz einfach versteckt im Absender, im Betreff, im Quellcode... - jetzt zu deiner Und-Frage - ist auch einfach zu beantworten. Ein Bild kann von außen betrachtet werden - dann sieht jemand was. Er kann es weiterreichen und einen anderen sehen lassen, z.B. als deutlichen Hinweis. Dann sieht jemand anderes auch was, kann es deuten. Es ist jedoch sogar möglich, in das Bild hineinzugehen, d.h. Teil des Bildes zu werden - das verändert das Bild. Es beginnt zu leben und gibt statt seiner sichtbaren Außengeschichte viele Innengeschichten - und die sind oft ganz, ganz anders, da das Bild anfängt zu erzählen, was es sich alles gedacht hat und noch weiterdenkt - es ist wie du. Du hast Fragen über Fragen und willst Antworten. Das Bild hat viele Geschichten und will sie erzählen - am liebsten würde es gar nicht aufhören...«
"Versteh ich nicht ganz und ganz, ganz noch weniger - ist noch keine Frage - ich denke doch... - mmm, ja, warum eine Nachricht in einer Nachricht, wenn die Nachricht doch wichtig ist und vor allem warum, kann doch jeder lesen, oder?
»Kann vielleicht, wahrscheinlich aber nicht, tut deshalb kaum einer - ist wie mit der Uhr - jeder sieht sie, kaum einer denkt weiter über sie nach...!«
»Ich beginne zu verstehen, frag dich lieber nicht, wie du das nennst... - meine 3. Frage ist mir zu schade. Ach, jetzt hab ich es. Was ist der Unterschied zwischen Mauritius und Kängeruh oder Madagaskar und Affen?«
»Ich sehe du lernst schnell dazu, deine Fragen werden geschickter, doch es heißt Känguruh, auch wenn es im Blaster schon mal falsch geschrieben wird. Ein Känguruh ist ein australisches Beuteltier, Mauritius kann vieles sein - eine Insel, eine seltene Briefmarke, ein Name, auch von einem Schiff, usw. Aber du wolltest ja den Unterschied. Känguruh ist eine Tierart, Mauritius u.a. eine Insel, aber auch ein Begriff, d.h. es können ein paar Tausend Seemeilen zwischen beiden liegen, aber es kann auch erheblich mehr sein. Mauritius ist ein Nichttier und Känguruh ist ein Beuteltier und hüpft anders als Affen, kann nicht klettern wie sie, usw. - Madagaskar und Mauritius sind wiederum Inseln, die einerseits zusammengehören und andrerseits getrennt sind, ein verschiedenes Alter haben, usw. Känguruh und Affen sind Tiere, die einerseits zusammengehören, andrerseits wie die Inseln viele Verschiedenheiten haben, usw. - denk drüber nach... - und wir können uns noch über so vieles unterhalten, z.B. Sprichwörter wie z.B. 'Jemandem einen Vogel' zeigen und wie das auch umgekehrt betrachtet werden kann...«
Im Blaster schwebt ein Stück Papier und gluckst und kichert vor Denkvergnügen, bekommt seine ersten Denkfalten...