Stiefelabsatz

Der Stiefelabsatz ist dieses Jahr durch das Trendgebeier der einschlägigen Modehuschen mächtig nach oben gepeitscht worden; sogar außerhalb des Blasters, in der richtigen Welt, begegnen mir mir laufend Frauen in hohen Lederstiefeln, was angesichts der Tendenz vieler Mitteleuropäerinnen zur Starkwadigkeit nostalgische Erinnerungen an Robert–Crumb–Comics der 70er Jahre weckt. Oder auch an den eigenen Familienkreis dieser Jahre, als Frauen in großgemusterten Strickkleidern mit haarspraystarren Haupthelmen bewehrt, ihre Verwandtenbesuche in solche Fußschweißdestillationsapparaturen absolvierten, um sie, wieder zuhause angekommen, mit einem Seufzer der Erschöpfung auszuziehen, untermalt von dem fleischigen Zischen, das Lederschäfte erzeugen, die über Nylonstrumpfhosen gleiten. Wenn schon Retro, möchte ich auch um die Wiederkehr des Brusthaartoupets im BurtReynolds–Look und beulenfrohe Schlaghosen im Sweet–Stil bitten, damit auch einem Sodomsjünger wie mir neben dem Lachen auch der Hirnfick gewährt sei.