AufstandDerAnständigen

Als Aufstand der Anständigen wird der Appell bezeichnet, mit dem sich Gerhard Schröder am 4. Oktober 2000 an die bundesdeutsche Öffentlichkeit wandte.[1]

Der Bundeskanzler reagierte damit auf die Forderung Paul Spiegels (ZdJ) nach einem deutlichen „Zeichen der Solidarität“ mit den Juden nach dem Brandanschlag auf die Synagoge in Düsseldorf zwei Tage zuvor[2]. Als Folge des Appells wurden in Bund, Ländern und Kommunen sowie bei zahlreichen Nichtregierungsorganisationen und Bürgerinitiativen „Aktionspläne“ entworfen, Lichterketten und Demonstrationen wurden organisiert. Die Bundesregierung initiierte ein Programm zur organisatorischen und finanziellen Unterstützung von Initiativen gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus.[1] Am 7. Dezember gestanden zwei arabischstämmige Jugendliche, die Synagoge aus Hass auf den Staat Israel und die Juden in Brand gesetzt zu haben.[3]

Das mit dem Programm der damaligen Bundesregierung aufgewertete gesellschaftliche Engagement gegen Rechtsextremismus wird oft auch als „Kampf gegen Rechts“ bezeichnet und als Teil der Staatsräson gesehen.[4]
Einzelnachweise

↑ a b Ulrich Dovermann: „Der Aufstand der Anständigen“. Vom Bund geförderte Projekte zu Toleranz und Zivilcourage, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2004, ISBN 3-89331-537-3.
↑ Präsident des Zentralrats fordert Zeichen der Solidarität: Brandanschlag auf Synagoge in Düsseldorf, in: Berliner Zeitung am 4. Oktober 2000.
↑ Tagesspiegel 7. Dezember 2000
↑ Kampf gegen Rechts als Staatsräson Tagesspiegel am 28. Januar 2012.