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Sympathy for the devil - ein Lied von den Rolling Stones. Die Versuchung ist groß. Aber wer sagt denn überhaupt, dass der Teufel böse ist. Vielleicht ist er ja auch ganz lieb. Ich traf den Teufel:
Der Teufel bekam noch eine „Bloody Mary“ serviert
und ich fragte ihn „Rot ist wohl Deine Lieblingsfarbe?“
„Nein,“ entgegnete er mir „Weiß! Wie die Farbe meiner Weste.
Und wie geht’s Dir?“
„Eigentlich kann ich nicht klagen. Manchmal treibst Du es zwar etwas zu arg mit mir,
versteckst Dich hinter Büschen, wo ich es nicht vermute, lauerst in Ecken,
womit ich nicht rechne. Aber es ist ja wohl mein Pech, wenn ich mich erschrecke.
Aber das geht schon klar.“
So kamen der Teufel und ich ins Gespräch.
„Die Dosis macht das Gift. Auch ich habe Existenzberechtigung,
sonst hätte ich ja gar keinen Handlungsspielraum und die Menschen würden über ihre Köpfe
hinauswachsen. Und dann langweile ich mich. Je abgesicherter alles ist, desto wichtiger ist
mein Einsatz. Gut, das mit der Titanic tut mir immer noch ein bißchen leid, aber ich hatte den
Kapitän gewarnt. Wenn er alle Signale überfährt. Irgendwann ist es genug.
Mein Temperament ist manchmal wirklich sehr heftig, aber ich bin eben auch nur ein
Mensch. Upps!!“
Der Teufel hielt inne, als ob er sich verplappert hätte!
Ich schwindelte ihn an: „Das versteh ich schon! Sag mal, Teufelchen, Wie stehst Du eigent-
lich zu Mord?“
Der Teufel legte zweifelnd seine Stirn in Falten:“ Das ist mir sehr grausam, eine schlimme
Erfindung des Menschen. Vom Teufel geritten ist das jedenfalls nicht.“
Ich überlegte:“ Wenn Du meinst...Zählst Du vorm Einschlafen Schäfchen?“
„Nö, aber vor dem Wachwerden Engelchen. Ich habe nämlich einige Fähigkeiten, daß Du
staunen würdest. Wer nämlich weiß, wo das Fenster zur Hölle ist, der begibt sich nicht
unbedingt in die Nähe der Flammen. Und wer nicht hören kann, der muß fühlen – seit jeher!“
Ich konnte nicht mehr meinen Blick von seinen Augen lassen – wie gefesselt:“ Was hälst Du
denn von Engeln. Die sind doch niedlich!“
„Manche können gut von böse unterscheiden und verstehen ihr Handwerk. Einige sind mir zu
blauäugig und naiv. Aber die meisten lernen ja, nicht zuletzt durch mich. Ich kann da auch
nichts für, daß ich so ein Realist bin. Halbleeres oder halbvolles Glas? Ist egal, Hauptsache
man bekommt n Neues, wenn’s andere alle ist.“
Ich wollte den Teufel zu einem weiteren Getränk einladen, doch dann dachte ich: „Junge,
behalte mal n kühlen Kopf und lege nicht gleich deine Hand in die des Teufels.“
Als hätte der Teufel meine Gedanken gelesen: „ Vorsicht ist sicherlich sinnvoll, mein Herr.
Doch auch die Versuchung bringt Lorbeeren. Du wirst schon sehen: wie Faust auf meine
Augen!“
Er lachte, trank schnell aus und verschwand.
„Hätte ich ihm doch noch einen Drink spendieren sollen?“
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