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Meine beiden Hündinnen sind in meinen Armen gestorben - beim Veterinär, genauer gesagt: meiner Tierärztin. Die erste hatte Krebs, sie konnte gerade noch mit eigener Kraft in die Tierarzt-Praxis laufen, die zweite hatte ihren dritten Hirnschlag hinter sich, mußte getragen werden. Das Szenario war jedesmal dasselbe: ich saß auf dem Boden, meine armen Tiere liebkosend, während sie die beiden Spritzen bekamen: zuerst die normale Narkose, dann die Überdosis. Meine Tierärztin überprüfte sodann die Wirkung mit dem Stetospkop: ob das Herz zu schlagen aufgehört habe. Es waren schreckliche Erlebnisse gewesen. Doch auch diese schrecklichen Erlebnisse gehören dazu, wenn man mit einem Hund lebt. Man hat nicht nur die Verantwortung für das Leben des Hundes, sondern auch für seinen Tod. Und, was für viele nicht verständlich sein wird: für den Hund ist der Tod keine so furchtbare Katastrophe. Er stirbt, wenn es denn sein muß, gerne für sein Rudel, für seinen Herrn. Was aber unglaublich wichtig ist: daß sein Herr (meinethalben: sein Frauchen), ihn auf seinem letzten Weg begleitet. Dann geht der Hund im Frieden in den Tod - in dem Bewußtsein, daß er bis zuletzt der treue Hund eines Menschen gewesen ist, der auch dem Hund bis zuletzt die Treue bezeigt hat. Denn der Hund ist ein Symbiont: er ist nur Hund mit seinem Menschen zusammen - ohne Mensch geht ein Hund zugrunde, oder wird, was sehr selten sein dürfte, wieder zum Wolf.
Wer einen Hund zu sich nimmt, der sollte das wissen: er muß den Hund in den Tod begleiten, den Hund in seinen Armen sterben lassen. Wer sich dem entzieht, ist meines Erachtens ein Arschloch - oder ein Schwächling, was aber auf das Gleiche hinausläuft.
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