WG

Unser Haus liegt außerhalb der Stadt, in einem kleinen Dorf. Ich bin hier aufgewachsen, und als meine Eltern aus dem Haus auszogen zog ich mit ein paar Studienkoleginnen wieder ein.
Bisher ging auch noch alles gut. Wir sind eine super WG, von den üblichen Scherereien wegen Unordnung mal abgesehen. Die Miete ist günstig, wir haben viel Platz und jede Stunde fahren zwei Busse in die Stadt.
Vor einem Monat ging es dann los. Eine meiner Freundinnen zog aus, und wegen der Miete brauchten wir jemand neues. Hat auch nicht lange gedauert, bis wir jemand neues hatten. Und zwar haben wir einen Fall von »Stille Wasser sind tief« erwischt.
Gemerkt haben wir es, als sie ihren Rock geradeziehend aus einem Büroraum im Gemeindehaus kam. Keine Minute später folgte der Dorfpriester. Sie kommentierte das ganze mit einem grinsen und: »definitiv nicht schwul.«
Ich weiß nicht, wie derartige Aktionen bei unseren Nachbarn ankommen würden. Und es ist mir ein Rätsel, wie sie das geschafft hat. So hübsch ist sie auch wieder nicht, und er ist katolischer Priester. Und wenn so einer(Geschmack hat sie) Priester wird, dann wird der schon seinen Glauben haben.
Ich würde sie ja rausschmeißen, aber die anderen beiden finde das ganze sogar eher witzig. Alles Stadtkinder.
Wenn sie wenigstens ein bischen vorsichtiger wäre, aber sie pult in aller Öffentlichkeit an seinem Kollar rum. Und er scheint so verblendet, der merkt nichts mehr.
Ich glaube, das gibt noch Ärger. Großen Ärger.

WG ist eine Abkürzung für eine Wohngemeinschaft, bestehend aus mindestens 2 Personen.
Gerade junge Leute, ohne Erfahrung, begegnen dem Phänomen oft mit gemischten Gefühlen.
Im Grunde ist es eine wunderbare Sache für die Charachterbildung. Es hilft bei dem Durchsetzungsvermögen, stärkt das Selbstbewusstsein, verdrängt Einsamkeit und spart natürlich Geld.
Es gibt Wohngemeinschaften, in denen richtige Freundschaften entsthen und Kochabende und es gibt WGs die eher als Zweckgemeinschaft dienen, in denen die Menschen sich eher aus dem Weg gehen. Aber man sollte es einmal im Leben versucht haben.

Ich sitze hier gerade in dem Bett meines Freundes in seiner WG, die ich mal als absolut vorbildlich titulieren würde.
Diese WG hier ist absolut charmant, absolut sauber, absolut »gemütlich«, ein absolut tolles Beispiel für eine WG, die absolut funktioniert, vor allem seit der eine böse Mitbewohner raus ist. ;-) Also, an alle WGler, IHR SEID SUPER!
PS: Ich könnt nicht in ner WG wohnen! ;)

Zuhause laufe ich eigentlich immer nur voll nackt rum. Mein Mitbewohner Eddie macht das nicht, aber es stört ihn auch nicht, dass ich es mache. Er hat mir sogar mal gesagt, dass er den Anblick genießen tut, denn ich habe einen wohlproportionierten, attraktiven Körper und sehe gut aus. Aber Eddie ist nicht etwa schwul und ich auch nicht, wir wohnen nur in unserer Mini-WG zusammen, weil es günstiger ist und weil wir beide das gleiche studieren. Aber es ist schon witzig, wenn wir gemeinsam am Schreibtisch sitzen und arbeiten oder kochen, essen oder sonstwie einfach nur abhängen oder auf dem großen LG Netflix streamen - er in Klamotten und ich daneben voll nackig.