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schmidt schrieb am 15.4. 2022 um 11:01:54 Uhr über

Heimatlied

angst stress reizbarkeit

grüne männchen wegmachen

WandererderduVorbeiKommst

erlöse uns von der Heimat

die dunkel und kalt und stickig

und arm und laut und schuldig

erzähl uns von deinen blauen gestaden

und den bunten fischen im meer

lass uns nicht darben in ewiger Pein

um das zuhause die nähe die verbundenheit

sei nicht feind, wir sind doch andere,

und ihr seid auch keine anderen so wie wir

und gewähre uns den zwiespalt

das zögern die unentschiedenheit

das kleine stuppelige Mädchen am bach

rief

BÄH

mir hinterher

und sie stand da, struppig und störrisch wie ein Bild

und sagte

du bist ein böser Mann

weil ich den Regenwurm auf den Angelhaken

aus gebogener stumpfer Büroklammer

und das kleine Maul sperrte sich mit aller Gewalt

die es aufbringen konnte dem Aufgespießt werden entgegen

und doch brachte ich es fertig

und alle Körpersäfte quollen aus dem Wurm heraus

und er teilte sich inmitten und brach

und ich fädelte die Stückchen Wurm auf die Klammer

so jung

das ich tatsächlich glaubte

ein wildgewordener hungriger Fisch

hiebe seinen Kiefer mit Wucht in die stumpfe Klammer

aus Hunger über den fleischig dargebotenen Wurm in Stücken

einen Stock mit einer Schnur und einer Hoffnung am Ende

in den viel zu schnell fließenden Bach halten, auf das glitzernde Wasser starren, einen Grund haben hier einfach nur stehen zu dürfen und in das ständig Glitzernde zu schauen

dafür musste der Wurm sterben
auf die Grausamste Art

wenn man so etwas von einem Wurm behaupten darf.

Einige seiner Kollegen habe ich vor dem Austrocknungstod bewahrt. diese wahnwitzigen Wanderer begeben sich tatsächlich auf die Überquerung von einem Feld zum nächsten über den asphaltierten feldweg kurz nach dem Platzregen. Und dann kommt die Sonne heraus und trocknet kräftig. und der Wettlauf mit dem Tod hat begonnen. Bis ein Finger Gottes einen Auserwählten nimmt und durch die Luft ins Paradies nebenan schleudert. dafür mußte der Wurm zuvor sterben.

da nicht überall und immer genug Regenwürmer zu finden waren stopfte ich mir einen Vorrat, wenn ich auf ein nest gestoßen war, in die Lederhosentasche, mit ein wenig feuchter erde, wo sie auch verblieben als die Lederhose, eine kurze, mit Trägern, an der Wand im Kinderzimmer, ausgezogen, hing, am Abend. Und als Mutter dann die Taschen nach Unrat durchsuchte griff sie hinein. Und Mutter hat sich sehr vor regenwürmern geekelt.


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