Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Fortsetzungsgeschichte«
ingo zack schrieb am 8.12. 2002 um 01:20:43 Uhr zu
Bewertung: 9 Punkt(e)
er befand sich schon wieder in einer Fortsetzungsgeschichte, einer von der Sorte, die kein Erbarmen kannte. was war genau los? wo waren seine Zigaretten? wieso ist im Rockcafe immer der Kaffee so schnell alle? Zuegig bleatterte er in seinen Gedanken nach einem Zusammenhang strauchelte allerdings zwischen gestern abend,
Seite 34, der Stelle wo Alvar seinen Doktorhut aufsetzte und die Eule von Harry gegen die Scheibe
knallte und Seite 42, der Seite auf der alle
Antworten festgehalten wurden.
Hans Buch, Alter 42, zwei Beine, Zwei Arme, ein Kopf, zehn Finger, ein Fortpflanzungsorgan,
aufgewachsen zwischen taeglichen Pflichten und absurden Vorstellungen, hineingespieen in eine Welt voller Kompromisse, gebenedeit unter den Weibern und aktzeptiert von den Riesen dieser
Welt, die es mochten, wenn ihr Nacken massiert wurden. Die Perser von Ayschilos, hatte er gelesen , wollte er noch lesen, hatte es beim letzten Bibliotheksbesuch dann doch aber wieder vergessen und war unter die Raeder der erbarmungslosen Geschichte seines eignen Kompromisses mit dieser Welt geraten. Micky mouse und der Lange Atem der Geschichte war es geworden, ohne dass er es anfangs richtig wollte. Manchmal stank Geschichte
nicht nur aus dem Mund der Moeglichkeiten sondern aus allen Knopfloechern. Aus dieser Hinfaelligkeit der identischen Moeglichkeiten, wo er sich gerade in der Geschichte befand entstand sein heftiger Wunsch nach einem Glas Limonade. Nur ein einziges
richtiges Glas. ein Richtiger Schluck aus einer Richtigen Pulle, dazu eine Wurstsemmel oder zwei und die Knochen dem Hund vorwerfen.
Es geschah wie es immer geschah. Hans schlug mit dem Kopf in ein Buch und schlief den Schlaf der Ungeraechten, Schwindel und Ohnmacht umfassten einander bei den Haenden und Tanzten ein wenig Ringelreihen. Die Situation fuer Hans ist unhaltbar. Die Geschichte schreitet voran und er
hat schon wieder den Faden verloren. ein Weg ohne Schmerzen ist ein Weg ohne Freude.
Gronkor schrieb am 3.3. 2001 um 15:07:11 Uhr zu
Bewertung: 10 Punkt(e)
... er hatte ihn in einem traumähnlichen Halbschlaf, verursacht durch die exotischen Kräutertees, mit denen Maike ihn immer überraschte, verbracht und sich mit sich selbst verkracht.
Jetzt war guter Rat teuer. Da klopfte es an der Tür ...
toschibar schrieb am 29.1. 2002 um 00:24:56 Uhr zu
Bewertung: 4 Punkt(e)
Aber die Schreiberlinge hackten in Ihre Tastatur. Buchstabe für Buchstabe, Satz für Satz. »Dich machen wir fertig...« dachten sie im Chor. »Diese Schreiberlinge sind doch alle gleich!« dachte Caro. »Aber ich werde ihnen einen Strich durch die Rechnung machen, auch wenn sie dann einen Tag später noch beschissener über mich schreiben. Hauptsache, sie wissen, dass ich mich gewehrt habe. Ich hasse sie. Ich hasse sie. Ja, ich hasse sie.«
Nie war Caro aufgefallen, dass sie jemanden wirklich hasste. Aber die Journalisten dieser Zeitung, die seit Monaten versuchten, ihr etwas anzudichten und jetzt - endlich - etwas gefunden hatten, dass man bequem herumdrehen und zerschreiben konnte, so dass es auf Caros - ohnehin vorhandene - Stigmata passt und sie den Job kosten würde, nachdem sie aufgrund der Aufregung schon ihren Kerl verloren hatte - diese Journalisten hatten ihr Leben zerstört - bewusst - und das machte sie wütend, wie nie zuvor.
Sie las aufmerksam die Anleitung :»Aus dem Plutonium sind zwei Halbkugeln zu formen. Auf den zwei Halbkugeln ist nun das Trinitrotoluol bzw. der Plastiksprengstoff zu befestigen, allerdings so, dass auf den beiden flachen Seiten der Halbkugeln nur eine Schicht von jeweils 2 cm liegt. Dann werden die beiden Halbkugeln so zusammengesetzt, dass die beiden Plutonium-Halbkugeln 4 cm voneinander entfernt sind. Insgesamt sollte aus dem Teig eine Kugel werden. Nun ist die Zündkapsel zu befestigen: Sie sollte so angebracht werden, dass beim Zünden der Zündkapsel das Trinitrotoluol bzw. der Plastiksprengstoff in der kürztmöglichen Zeit die heftigste Detonation auslöst, die mit dieser Menge möglich ist. Zudem sollte die Zündkapsel mit dem Empfänger der Fernsteuereinrichtung verbunden werden. Jetzt kommt der Teig in die Backform, die sollte möglichst luftdicht verschlossen werden und nicht zu feucht und nicht zu heiss gelagert werden, um eine «Ejucaltio Praecox» zu verhindern. Im Prinzip sollte dann die fertige Bombe durch einen einfachen Druck auf die Fernbedienung zu zünden sein.«
»Heute nacht,« sagte sie sich, »mach ich euch fertig!«
seraphim schrieb am 8.5. 2002 um 13:33:29 Uhr zu
Bewertung: 6 Punkt(e)
Also ging er auf die Strasse und fragte andere Leute, ob sie auch diese Erfahrungen gemacht haben.
Nach dem er ein Duzend befragt hatte, fiel ihm auf, daß er immer wieder die selbe Antwort erhielt. Nein, nicht das sie sagten er solle nach Hause gehen, oder sich von einem Arzt behandeln lassen.
Nein. Sie rieten ihm hingegen, mehrmals täglich spanisches Salbei aufzutragen oder großflächig Holz zu bearbeiten. Er hielt sich cirka eine Woche an die Tipps der Befragten, bis er merken musste, das ihm nicht an einer Heilung gelegen war, weil er ja auch nicht krankte. Nun hielt er es für angemessen nach Paris zu fahren, um für ein paar Tage sein blaues, baumwollfarbenes, dreckiges, sauberes Handtuch zu benutzen. Es war schon sehr alt - man schätze so an die 122 Jahre. Sein Wert ging gegen 0. So wie es mit Hans Buch zu Ende ging. In Paris angelangt, entkam er nur knapp der verdammten Hitze, die sich schon seit mehreren Tagen in den fettigen Mikrowellen der Wurstfachverkäufer zusammengestaut hatte. Er liebte Grillhähnchen, entschied sich jedoch für Broiler - eben jene die ihn vorher fast umgebracht hätten. »Diese verdammten Dinger« - er mußte fast kotzen, vor Schreck, als plötzlich nichts passierte. Völlig abgenervt von der ganzen Scheiße legte er sich zur Ruhe aus Hans Buch wurde Hausboot. Auf dem stehen wir jetzt
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