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Der erste Text am 26.9. 1999 um 12:29:15 Uhr schrieb
Dietrich über Medien
Der neuste Text am 11.4. 2019 um 17:27:06 Uhr schrieb
tagesspiegel online über Medien
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am 10.3. 2003 um 03:47:13 Uhr schrieb
wuming über Medien

am 10.3. 2003 um 03:48:09 Uhr schrieb
wuming über Medien

am 15.4. 2003 um 01:09:14 Uhr schrieb
wuming über Medien

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »Medien«

voice recorder schrieb am 9.1. 2003 um 02:25:24 Uhr zu

Medien

Bewertung: 2 Punkt(e)




Mobilisierung der
Aufmerksamkeit

Die globale Massage
oder das Geheimnis
der Lady Di

Kritik des
Fernsehens

Verarbeiten,
Speichern, Koppeln

Die Welt ist, was die Medien über sie berichten

Florian Rötzer 07.01.2003

Der jährlich veröffentlichte Tyndall-Bericht erfasst, was die US-Bürger in
den Nachrichten sehen, Ärzte ohne Grenzen weisen auf die in US-Medien
übersehenen humanitären Katastrophen hin

Der Schock der Anschläge vom 11.9., die danach erfolgte Ausrufung des Kriegs
gegen den internationalen Terrorismus auf der ganzen Welt und der demnächst mit
hoher Wahrscheinlichkeit stattfindende Irak-Krieg haben offenbar zumindest ein
Positives mit sich gebracht: Die Amerikaner, die sich trotz des Internet noch
überwiegend über das Fernsehen orientieren, haben im letzten Jahr mehr als sonst
von der Welt außerhalb der USA erfahren. Doch mediale Aufmerksamkeit ist stets
selektiv.




Medien sind die kollektiven Aufmerksamkeitsorgane einer Gesellschaft. Sie selektieren,
was »wichtig« - bedrohlich, neu, faszinierend, von der Normalität abweichend - ist, und
verstärken dadurch und durch wiederholte Berichterstattung bestimmte
Wirklichkeitsausschnitte. Die Konkurrenz auf dem Aufmerksamkeitsmarkt scheint überdies
dafür zu sorgen, dass Ereignisse oder Informationen, die bereits Aufmerksamkeit gefunden
haben, vor allem in großen Medien, noch weitere Aufmerksamkeit erfahren und überall
wiederholt werden. Nachrichten werden daher so produziert wie Prominenz, wobei alles,
was Aufmerksamkeit akkumuliert hat, auch für eine entsprechende gesellschaftliche
Konformität der Wahrnehmung sorgt.



Auf diesem Hintergrund ist natürlich interessant, was Menschen im Internet suchen oder
was sie im Fernsehen angeboten bekommen. Private Fernsehanstalten, die sich im Markt
behaupten müssen, reagieren schnell auf Veränderungen der Zuschauerquote, müssen aber
auch sehen, dass sie für Werbung attraktiv bleiben. Schon aus diesem Grund dürfte es
nach dem 11.9. einen ungeheuren Druck auf die Medien gegeben haben, die Politik von
Präsident Bush patriotisch zu begleiten. Einem Präsidenten, dessen Popularität bei den
Menschen nach den Anschlägen auf über 80 Prozent angewachsen ist und dessen
kriegerische Haltung offenbar überzeugt hat, darf man wahrscheinlich nur mit
kommerziellen Einbußen wirklich kritisch entgegentreten, wenn man nicht zum
Nischenmedium werden will. Auch wenn die Amerikaner gegenüber ihrem Präsidenten,
seiner Politik und dem Irak-Krieg skeptischer geworden sind, hat sich die Medienstrategie
der Bush-Regierung bislang als höchst erfolgreich erwiesen und konnte zahlreiche
Skandale und Probleme mitsamt grundsätzlicher Kritik im Inland beiseite schieben.

Terror und Krieg, der Nahost- und der Irak-Konflikt stehen an der
Spitze der Aufmerksamkeit und verdrängen andere Themen

All das zeigt sich auch im jährlich veröffentlichten Tyndall-Bericht,
der statistisch erfasst, was von den großen US-Fernsehsendern in den Nachrichten
berichtet wird. Allerdings beschränkt sich der Bericht auf die drei großen Sender ABC,
NBC und CBS und bezieht Kabelsender wie Cable News Network oder Fox News von
Rupert Murdoch nicht mit ein, die in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen haben.
Fox News sind beispielsweise zudem noch weniger ausgewogen und erkennbar stärker
rechts gerichtet. Medien interpretieren natürlich Wirklichkeit, aber das ist sehr viel
schwerer »objektiv« zu erfassen als eine statistische Auswertung von Sendezeiten für
bestimmte Themen, wie sie der Tyndall-Bericht bietet.

Insgesamt gibt es bei den drei beobachteten Sendern an jedem Abend jeweils etwa 22
Minuten Nachrichten aus dem In- und Ausland. Die Amerikaner beziehen nach Umfragen
ihr Wissen über die internationale Politik überwiegend von den Fernsehnachrichten zur
Hauptsendezeit. 2002 wurden während 60 Prozent der 5.622 Minuten
Nachrichten-Sendezeit 20 Topstorys behandelt. An erster Stelle stand dabei der
israelisch-palästinensische Konflikt, gefolgt vom Irak, der weiteren Berichterstattung über
die Anschläge vom 11.9. und den Krieg in Afghanistan. Der allgemeine Krieg gegen den
Terrorismus kam auf den vierten Platz. Scharon wurde am meisten erwähnt, gefolgt von
Arafat und dann erst Saddam Hussein.

Ganz deutlich stehen also wie bereits seit September 2001 die Folgen der
Terroranschläge ganz im Vordergrund. das hat auch zur Folge, dass bei den Sendern seit
dem Golfkrieg 1991 wieder Nachrichten aus dem Ausland dominierten. Im Jahr 2000 gab
es neben unter den 20 Topstorys neben den Olympischen Spielen in Australien nur drei
weitere »Auslandsthemen«: die Auseinandersetzung zwischen den kubanischen und
amerikanischen Familienangehörigen über das Kind Elian, den
israelisch-palästinensischen Konflikt und den Anschlag auf den Zerstörer USS Cole in
Jemen. Diese Storys nahmen mit 1.000 Minuten weniger als 20 Prozent der Sendezeit ein.
2002 nahmen die Berichte der Auslandskorrespondenten 40 Prozent der Sendezeit ein,
2000 nicht einmal die Hälfte.

Das heißt natürlich keineswegs, dass eine kritischere oder gar über das Ausland wirklich
informiertere Öffentlichkeit entstanden ist, für die Bush-Regierung aber ist die
Medienaufmerksamkeit damit in die gewünschte Richtung gelenkt worden, auch wenn,
zumindest offiziell, weder das Weiße Haus ( Das Weiße Haus will
auch ein Propagandabüro) noch das Pentagon ein Propagandabüro
eingerichtet haben ( Pentagon denkt über Geheimprogramm zur
Manipulation der öffentlichen Meinung in befreundeten Ländern nach). Schließlich blieb
dann weitaus weniger Zeit, um auf Themen wie die wirtschaftliche Lage, Betrügereien und
Missmanagement bei den Unternehmen, die Verwicklung von Regierungsmitgliedern bis
hin zu Cheney und Bush in Tricksereien, das Gesundheits- oder Bildungssystem oder die
Umwelt einzugehen. Zwar erreichten die Brände in den USA vom letzten Jahr Rang 11,
insgesamt wurde Umweltthemen nur ein Drittel der Zeit wie noch im Jahr 2000
aufgewendet.

Die Berichterstattung über die Abwirtschaftung und den Zusammenbruch von Unternehmen
wie Enron oder WorldCom nahm gerade einmal 10 Prozent der gesamten Berichterstattung
ein. Insgesamt erreichten die Nachrichten über die Wirtschaft etwa denselben Anteil wie
im Jahr 2000, dafür wurde sieben Mal so viel Zeit über den Terrorismus und doppelt so
viel über Kriege berichtet. Die Gewichtung der Auslandsberichterstattung wird aber auch
daran deutlich, dass über die Entführung und Ermordung des Wall Street Journal
Journalisten Daniel Pearl drei Mal solange berichtet wurde als über den Konflikt
zwischen Indien und Pakistan, der möglicherweise zu einem Atomkrieg hätte führen
können.

Interessant für die Ausrichtung der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit sind freilich nicht
nur die »prominenten« Themen, sondern auch das, was aus der kollektiven
Aufmerksamkeit herausfällt und damit für einen Großteil der Menschen nicht wirklich
existiert. Wenn die Welt für den einzelnen Menschen oder die Gesellschaft das ist, was
die Medien über sie berichten, besteht die Wirklichkeit aus wenigen gut beleuchteten
Stellen und vielen schwarzen Löchern, wobei dies natürlich auf globaler, regionaler und
lokaler Ebene sehr verschieden aussehen kann. Zudem ist es auch für distanzierte
Betrachter, die allesamt auf Medien als selektive Aufmerksamkeitsorgane angewiesen und
selbst voreingenommen sind, schwer festzustellen, welche Themen nicht oder nicht
genügend beachtet wurden. Je nach Perspektive dürften daher also Listen von Themen
ausfallen, über die zu wenig berichtet wurde.

Die schwarzen Löcher der Wirklichkeit

Die Ärzte ohne Grenzen (MSF) haben es zum fünften Mal versucht, eine solche
Liste mit 10 humanitären Katastrophen aufzustellen, die "von den
US-Medien nicht beachtet wurden". Die zunehmend eskalierenden Konflikte im Kongo und
in Kolumbien wurden zum vierten Mal hintereinander auf die Liste gesetzt. Zu wenig
Aufmerksamkeit haben für die Organisation auch die internationalen humanitären
Abkommen gefunden, was zu einem Abbau des Schutzes von Kriegsflüchtlingen geführt
habe. Der Zugang von Menschen aus armen Ländern zu Medikamenten sei ebenso wenig
beachtet worden wie die Berichterstattung über »vergessene Krankheiten«, wozu
Schlafkrankheit, Malaria oder Tuberkulose zählen, für die es eine Behandlung gäbe.

War nach dem Tyndall-Bericht die britische Königsfamilie im Jahr 2002 26 Minuten lang
Thema der Nachrichtensendungen, so haben 8 der »Top 10«-Liste der Ärzte ohne Grenzen
nur 25 Minuten Aufmerksamkeit erhalten. Über die Hungerkatastrophe in Angola wurde
nur eine Minute berichtet, über den Krieg in Liberia gar nicht. Auch über die
Zwangsrückführung tschetschenischer Flüchtlinge in ihre noch immer mit Krieg und
Brutalität überzogene Heimat sei praktisch ebenso wenig Thema gewesen wie die
Ausbreitung der Kriege in Kolumbien und im Sudan. Das treffe auch auf andere Medien
wie Zeitungen und Radiosender zu (siehe auch zur Medienkritik eines Insiders:
Mehr Hitze als Licht).

Die Ärzte ohne Grenzen kritisieren, dass mit der Ausnahme von wenigen engagierten
Journalisten die Amerikaner viel zu wenig Informationen über den Zustand der Welt
erhielten (vgl. auch Irgendwie nicht von dieser Welt). Das sei gerade
in einer Zeit bedenklich, in der globale Themen immer wichtiger würden.





"Nach der Erfahrung der Ärzte ohne Grenzen ist Schweigen der beste Verbündete
von Gewalt, Straffreiheit und Missachtung", so Nicolas de Torrrente, Direktor von
MSF-USA. "Medienaufmerksamkeit auf schlimme Krisen kann einen unglaublichen
Einfluss auf die Mobilisierung für einen Entschluss haben, der notwendig ist, um zu
Lösungen zu kommen. Aber für die meisten Amerikaner ist es so, als würden diese
gewaltigen menschlichen Katastrophen nicht existieren."






Doch das ist in keinem Land ganz anders. Zudem gibt es keine Medien, die umfassend
berichten könnten, da für die Aufmerksamkeit die Zeit die knappste Ressource ist und
vieles gleichzeitig geschieht. Aufmerksamkeit ist stets selektiv, ökonomisch auf den Markt
ausgerichtete Medien spitzen diese Selektivität noch weiter zu, schließlich kostet breitere
Berichterstattung entsprechend mehr und muss sich auch in Quote umsetzen. In der
globalen Konkurrenz der Medien, die mit Satellitenfernsehen und Internet stattfindet,
dürfte sich neben der Medienkonzentration auch eine weitere Themenkonzentration
durchsetzen. Das würde die schwarzen Löcher in der Wirklichkeit noch weiter
vergrößern. Aus diesen Gründen dürfte die Informationsarbeit von NGOs wie den Ärzten
ohne Grenzen, Amnesty oder Greenpeace, um nur ein paar zu nennen, eine immer
wichtigere Rolle auch für die Informationserhellung der Welt zufallen.
















Kommentare:
Wieso bei sich ernten, (Fredda, 8.1.2003 1:16)
Diese positiven Nachrichten (Christian Zalto, 8.1.2003 1:09)
Wollen wir es uns mal nicht zu einfach machen okay ? (Omala, 7.1.2003 23:56)
mehr...










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wuming schrieb am 24.7. 2010 um 03:17:24 Uhr zu

Medien

Bewertung: 2 Punkt(e)

Medien
a.Journalisten recherchieren immer weniger
Die Befragten gaben mehrheitlich an, dass der Aufdeckungsjournalismus von früher teilweise in Vergessenheit geraten ist. Hinter dem mittlerweile stark ansteigenden Sensations- und Eventjournalismus stünde zumeist eine Charaktershow, so Andy Kaltenbrunner, Gesellschafter des Medienhauses Wien und einer der Herausgeber der Studie. Politiker oder Prominente rückten in der Berichterstattung an die Stelle der reinen Sachverhalte. Dabei sinke die Anzahl der sorgfältig recherchierten Nachrichten sowie die der ausführlichen Hintergrundberichterstattungen auffallend.
Quelle: Die Presse
b.Martin Sonneborn im Gespräch: “Ein Todesurteil gegen mich
Politclown, Guerilla-Journalist oder Etikettenschwindler? Martin Sonneborn über naive Lobbyisten, Guido Westerwelle und die Vorwürfe des ZDF gegen den Satiriker. Seine Undercover-Filme sind eines der Aushängeschilder der heute-show im ZDF: Martin Sonneborn, 45, lockt Politiker und Normalbürger gerne in die Falle. Wegen eines Interviews mit einem Lobbyisten der Pharma-Industrie ist der ehemalige Chef des Satire-Magazins Titanic nun in die Kritik geraten. Es hieß, die ausgestrahlte Passage sei nicht autorisiert gewesen.
Quelle: Süddeutsche

Anmerkung: Hier ist nochmal das betreffende Interview mit dem Pharma-Lobbyisten.

c.Öffentlich-rechtlicher Journalismus: Im Würgegriff der Parteien
Medienpolitik: Parteien haben die öffentlich-rechtlichen Sender fest im GriffFolgen für den Journalismus: Gefälligkeit, Verharmlosung, Bequemlichkeit
Journalistische Glanzstückedie es durchaus gibtwie das NDR-Magazin ,,Zappoder die Reportagen ,,Aghet” und ,,Das Erbe der Quandts” werden lieblos in den dritten Programmen oder nach Mitternacht versendet, also weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit, um niemandem weh zu tun. Zur besten Sendezeit laufen stattdessen belanglose Schmonzetten, Volksmusik oder pseudopolitische Talkshows, in denen die stets gleichen Gesichter ihre Versatzstücke durcheinander rufen. Die Öffentlich-rechtlichen haben sich in eine ruinöse Abwärtsspirale im Wettbewerb mit den Privatsendern begeben. Bei Sportübertragungen oder im Unterhaltungsbereich sind sie kaum noch von diesen unterscheidbar. Drei Beispiele aus diesem Jahr demonstrieren die öffentlich-rechtliche Kapitulation vor der Politik exemplarisch: Regierungssprecher Ulrich Wilhelm, ein Mann mit CSU-Parteibuch, wird Intendant des Bayerischen Rundfunks. Im Gegenzug wird ZDF-Nachrichtensprecher Steffen Seibert neuer Verkünder der Bundesregierungwas jedem journalistischen Berufsethos widerspricht. Und beim Zweiten Deutschen Fernsehen wird der Vertrag von Chefredakteur Nikolaus Brender nicht verlängert – nicht zuletzt dank des emsigen Einsatzes des hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU).
Die Sender sind zu einem Spielball und personellen Selbstbedienungs- und Selbstversorgungsladen der Politik verkommen.
Quelle: Echo online

Idoru schrieb am 27.6. 2000 um 14:29:20 Uhr zu

Medien

Bewertung: 2 Punkt(e)

Okkultismus ist die Metaphysik der dummen Kerle. Die Subalternität der Medien ist so wenig zufällig wie das Apokryphe, Läppische des Geoffenbarten. Seit den frühen Tagen des Spiritismus hat das Jenseits nichts Erheblicheres Kundgetan als Grüße der verstorbenen Großmutter nebst der Prophezeiung, eine Reise stünde bevor. Die Ausrede, es könne die Geisterwelt der armen Menschenvernunft nicht mehr kommunizieren, als dies aufzunehmen imstande ist, ist ebenso albern, Hilfshypothese des paranoischen Systems; weiter als zur Reise der Großmutter hat es das lumen naturale doch gebracht, und wenn die Geister davon keine Notiz nehmen wollen, dann sind sie unmanierliche Kobolde, mit denen man besser den Verkehr abbricht.

T.W. Adorno: Minima Moralia

solarschule schrieb am 28.2. 2003 um 00:27:00 Uhr zu

Medien

Bewertung: 1 Punkt(e)

DER ANFÄNGER:
»jetzt wird es ganz schwierig- >Angesichts der konkreten Möglichkeiten von Utopie ist Dialektik die Ontologie des falscnen Zustandes., Wasneißt denn,Ontologie?@
DIE FREUNDIN'.
(schlägt in einem kleinen Fremdwörterbuch nach) »Ontologie heißt: >Lehre vom Selenden als solchem (Aristoteles), aber auch Lehre von den abstrakten Bestimmungen des Wesens (Hegel).@«

Ontologie / Dialektik

Da ihnen das nicht genügt, gehen sie zu einem fortgeschrittenen Studenten, der nebenan Kaffee trinkt, zeigen ihm die ganze Textstelle und stellen die Frage nach der Ontologie.
DER l:()RTGESCHRi-rrENE STUDENT:
»Ontologie fragt danach, welche Gegenstände in der Welt existieren und welche allgemeinen Aussagen über diese Gegenstände wahr, also die ersten Gründe für deren Existenz sind. Die Welt wird dabei meistens als gegeben akzeptiert
DIE FREUNDIN:
»Sind Ontologen nicht Leute, die vom >Wesen der Frau, oder vom Wesen der Masse@ reden und damit unveränderliche Eigenschaften unterstellen wie Dummheit, Gefühlsbetontheit, Manipullerbarkeit? Deshalb, das habe ich bei Nancy Fraser gelesen, sind die Feministinnen antl-ontologisch. Auch Judith Butler vertritt eine antl-ontologische Position. Sie meint, dass geschlechtsspezifischcs Verhalten durch erworbene Schemata entsteht. Butier nennt ihre Position auch Antl-Essenzialismus<. Sie meint, dass erst die Performativität, also die Verhaltenskonstruktion, geschlechtliche Identität konstituiert: Wenn an den Tollettentüren DAMEN und HERREN steht, dann sind es die Zeichen, die Geschlechtsunterschiede erst schaffen. - Ich halte das für Quatsch, aber deswegen muss ich noch lange
1 n cht von einem ewigen >Wesen der Frau, überzeugt se' in
DER 1--ORTGESCHRII'TEN@'. STUI)f.N'r:
»Wenn man vom >Wesen der Frau, spricht, ist das die klassische Fundamentalontologie. Man nimmt an, dass das Allgemeine, als Wesen verdinglicht, eine selbständige Existenz hat, also als eigenständige Wirklichkeit anzusehen ist. Wer vom Wesen der Frau< oder @der breiten Masse@ spricht, unterstellt unveränderliche Substanzen oder Essenzen, vertritt also eine substanzialistische Ontologie. Das ist reaktionär, das dient der Vermeldung der demokratischen Rechtfertigung bestehender OrdnungenDER ANFÄNGER: »Und was ist Dialektik

40

DER FoWI'Gi-"SCIIRII-I'EN@',: »Wenn man das Bestehende nicht zum >Wesen, erk logie tut, sondern wenn man an den bestehende Widersprüche und Möglichkeiten - auch utopisch analysiert, kann man von den Möglichkeiten her sa den falsch ist. ...«
1:)FR ANI@ÄN(@l"R:
»Wenn man zum Beispiel überlegt, was es kostet, ei ren, das Terroristen unterstützt, könnte man das v kritisieren, dass man mit den Milliarden Dollar au sehen in diesem Land soweit verbessern könnte, da mehr unterstützen
DER FoR'FG@.S(.IIR[TT@'NE:
... Und man denkt dialektisch: Wenn man Wider deutet das, dass man die >Vermittlung< der Wide Beispiel, dass man die Sub'ekte - die Individuen schaftsstrukturen konstituiert betrachtet, aber zug strukturell als durch die Subjekte konstituiert. Dial Ich empfehle Euch Ritserts Kleines Lehrbuch der penhäusers Adornobuch.-
I)ii-. FREUNDIN:
>Wenn Ontologie etwas Schlechtes ist und Diale meint Adorno, dass Dialektik Ontologie des falsc nicht Kritik des falschen Zustands
DER FoR'I'(;1-IS(,IIRI'FT@',NE: "Ich vermute, man muss diese Textstelle so übers Angesichts der unterdrückten Möglichkeiten schaften kann auch Dialektik zur I--undamentalon standes degenerierend
Ich vermute, er meint: Wenn man dialektisch v eben, dlc)'ewells unterdrückten Möglichkeiten aus Gesellschaft heraus zu analysieren. jedoch ist auc mit ihrer Analyse notwendigerweise in die unterd hältnisse hinein begibt - der Gefahr ausgesetzte den, also >das System" @die Machtverhältn'lsse< zu ewigen, unausweichlichen Wesenheiten< zu mentalistische Ontologie das tut. Das wäre falsc Falsche verstrickt.
Die Dialektik der klassischen kritischen Theor Buch heißt >Negative Dialektik@. Dialektik, sagt tragende Struktur festgehalten werden, weder als

solarschule schrieb am 20.2. 2003 um 23:13:28 Uhr zu

Medien

Bewertung: 1 Punkt(e)

DER KRITISCHE SOZIOLOGE:

er InternetforScher praktiziert das, was Horkhelmer >traditionelle Theonannte. Heute sollte man das >kommerzielle Theorie@ nennen. jene andelt gesellschaftliches Leben so, wie ein Naturwissenschaftler die maelle Welt behandelt. Ausgehend von Descartes, geschieht wissenschaftliErfahrung mit einem Erkenntnisinteresse, das sich auf die Reproduktides Lebens richtet, so wie es sich nun einmal abspielt. Der Internetforer hat nur ein Interesse: Die Welt zu klassifizieren. Darin ist er nicht so frei, wie er behauptet, denn er betrachtet die Welt mit einem Verwergsinteresse. Was er nicht wahrhaben will, ist die Tatsache, dass sein Erntnisinteresse sich aus der kommerziellen Situation ergibt, der er sich erordnet. Wenn man jedoch eine seriöse empirische Forschung betreimöchte, darf man die Gedanken darüber, wie das untersuchte Phänogesellschaftlich zustande kommt, nicht beiseite schieben. ic klassische kritische Theorie wendet sich dagegen, gesellschaftliche nomene wie ein Naturwissenschaftler zu betrachten. Sie ist realistisch. er sie ist nicht naturalistisch: Zu einer kritischen wissenschaftlichen schung gehört das Einbeziehen der gesellschaftlichen Debatten über Vernünftigkeit und die Veränderbarkeit des untersuchten Phänomens. unterscheidet die kritische Wissenschaft von der kommerziellen.,@


konstruktivistischer Blick auf einen Bauni

ere Studenten verbringen die Pause, die Kaffeetasse in der Hand, auf Terrasse des Kongresspalastes, mit Blick auf den alten Park.

EINE SI'UL)EN'I@IN:

gt auf einen Baum) »Da, ein schöner Baum dort.<@
EIN STUI)ENT:
her weißt Du, dass dort ein Baum steht

Dif. S')@U1)FNTIN:
11 ich ihn sehe

DER STUDI-',NT:

ise lächelnd) >,Aha
DIE STUI)FNTIN:
s?@

DER S'I@U1)ENI@:

sagte: Aha<.«

Dii--, S'I@UI)I;NTIN:

und

DER S-I@U1)FNT:

»Du weißt, dass der Baum dort steht, weil Du ihn Dir kon

Di@, STUL)E'NTIN:

»Ich konstruiere ihn nicht, sondern ich sehe ihn als Tatsa steht da, auch wenn ich ihn nicht sehe. Du brauchst also ga tizistisch-wissend zu grinsen. Alle wissen, dass dort ein Ba
DER STUI)ENT:
»Wieso glaubst Du, für alle sprechen zu können

DIE STUI)EN'FIN:

»Das Argument habe ich vor einiger Zeit im Fernsehen ges Allee Schwarzer in der Talkshow Verona Feldbusch vorge sich in ihren Werbespots als devotes Weibchen inszenier Ohrfeige für alle Frauen. Darauf sagte Verona Feldbusch: > Sie, für alle sprechen zu können?<«
DER S'FUI)I-'NT:
@,Sie hatte Recht. Es ist eine freche Anmaßung, gestalten anderer Menschen eingreifen zu wollen. Das ist undemokr Icb spreche nur für mich, das ist viel ehrlicher. Für mic lieb, was ich als bedeutsam konstruiere und kommuniziere lieb, weil ich kommuniziere. Wirklich ist, was kommunizier Der Konstruktivismus stellt meine Füße in einen weiten R
Dii--, S-rUI)l@IN'I'IN:
»Bist Du irgendwie fromm
DER STUI)@,N'I':

»Ich bin tolerant. Ich denke, um Gottes willen, nicht d überzeugen. Wenn ich auf Deine Regeln des räsonierenden gehen würde, würde ich einen Zwang auf Dich ausüben. D ste ein Urteil darüber gefällt werden, wer das bessere Arg fügt, so sagt der Postmodernist Lyotard, dem Anderen ei Wenn ich Dich überzeugen wolltc, würde das Deine Auffas schwinden bringen
DIE S'I'UI)FN@l@IN:
>Auf die Idee, dass Du mich ni'cht überzeugen könntest, kom

DER S-rui)@,N'I':

»Ich gestehe 'edem zu, dass er sich seinen eigenen Baum k nenne das den Beobachterstandpunkt.«
DIE S'I@U1)@,N-rIN:
»Wenn es um Glauben geht, gibt es Beobachterstandpunkt Wissenschaft geht, gibt es Fakten und rationale Begründun Deine Konstruktionen,Beobachtung" obwohl Du die ob' nicht beobachten willst.

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Herzattacke
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Trockenpflaume
Erstellt am 23.2. 2002 um 13:37:49 Uhr von Das Gîft, enthält 14 Texte

konsequenterweise
Erstellt am 16.9. 2003 um 23:04:58 Uhr von Voyager, enthält 10 Texte


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