Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) 196, davon 178 (90,82%) mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 61 positiv bewertete (31,12%)
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Der erste Text am 9.3. 1999 um 21:17:31 Uhr schrieb
Anke über RAF
Der neuste Text am 10.1. 2021 um 21:37:24 Uhr schrieb
Freno über RAF
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am 8.4. 2018 um 11:32:10 Uhr schrieb
Christine über RAF

am 3.12. 2017 um 15:17:30 Uhr schrieb
Lars über RAF

am 3.12. 2017 um 14:34:58 Uhr schrieb
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Assoziationen zu »RAF«

Iro schrieb am 28.2. 2007 um 00:48:21 Uhr zu

RAF

Bewertung: 10 Punkt(e)

Johannes Thimme, am 29. Februar 1956 in Erlangen geboren. Gestorben am 20. Januar 1985 durch eine Bombe, die er selbst gelegt hatte, um auf die Haftbedingungen der RAF-Gefangenen aufmerksam zu machen. Vater: wissenschaftl. Assistent, Doktor der Philosophie. Mutter: Doktor der Philosophie. Zu seinen Freunden, die gelegentlich am Mittagstisch der Eltern saßen, gehörte Christian Klar. Am 10.12.1976 schrieb Johannes in einem Brief: »Liebe Mutter ... Mir ist natürlich klar, daß ich ein Dorn in eurer dämmrig-elitären Wohnzimmerkultur geworden bin.« ... Sein Hauptargument: Die Eltern »wollten gar nichts verändern. Die BRD sei mitschuldig an Chile. Ministerpräsident Albrecht habe sich öffentlich zur Folter in bestimmten Fällen bekannt

Quelle: Ulrike Thimme: »Eine Bombe für die RAF. Das Leben und Sterben des Johannes Thimme von seiner Mutter erzähltBeck Verlag 2004, S. 9 ff

11. September 1973. Militärputsch in Chile. Dazu Martin Gester, Korrespondent der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung«, am 11. Oktober 1973 in der Illustrierten »Quick«: »Es drängt sich der Eindruck auf, daß die hier und da vorgekommene Gewaltschur eines Langmähnigen und die Verwüstungen im Haus des Dichters Neruda für die Junta nicht typisch sind

»Berliner Tagesspiegel«, 22. November 1977: »Bei seinem Besuch in Santiago de Chile erklärte der CSU-Vorsitzende Franz Josef Strauß: Ohne Parteien und Gewerkschaften sei Demokratie nicht möglich. Beide müßten jedoch ihre Aufgaben korrekt erfüllen. Dann sei die Aufgabe der Militärs, die sich selbst als Übergangsregierung ansähen, beendet

»Frankfurter Allgemeine Zeitung«, Titelseite, 31. Juli 1987: »Die Regierung ist wirtschaftlich im Aufwind; fast sechs Prozent Wirtschaftswachstum im letzten Jahr, sinkende Arbeitslosigkeit, steigende Reallöhne, hohe Exporterlöse, neue Investitionen. Dabei handelt es sich nicht um eine Scheinblüte, sondern um eine durch harte Anpassungsmaßnahmen erarbeitete gesellschaftliche Modernisierung und Umstrukturierung

»Frankfurter Rundschau«, 12. August 1987: »Gabriele Sierck, Leiterin des Referates Menschenrechte bei der Katholischen Deutschen Kommission 'Justitia et Pax' zur Folter in Chile: '... Schläge auf alle Körperteile und das Eintauchen des Kopfes in Exkremente bis kurz vor dem Erstickungstod ...'.«

»die tageszeitung«, 14. August 1987: »Innenminister Friedrich Zimmermann sieht in der Asyl-Gewährung für Chilenen ein 'Sicherheitsrisiko'.«

7. September 1973. Radiomeldung: »Santiago de Chile. Nachdem sie ein Restaurant verlassen hatten, wurden, aus einem Auto heraus, ein General und vier Begleitoffiziere mit einer Maschinenpistole erschossen- 11. September 1973 Putsch.

»BILD«, 24. Februar 1990: Verkehrsminister Friedrich Zimmermann (CSU): »Freie Fahrt statt Sozialismus

»Neues Deutschland«, 27. Februar 2007: »In einem antikapitalistischen Grußwort für die Luxemburg-Konferenz vor wenigen Wochen hofft Christian Klar auf 'Niederlage des Kapitals'. Daraus spricht 'die unveränderte Grundhaltung eines RAF-Terroristen', erklärte Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU). Es stelle sich nun die Frage, ob der Häftling nicht 'auf Dauer hinter Schloss und Riegel gehört'.«

anoubi schrieb am 14.5. 2006 um 03:07:52 Uhr zu

RAF

Bewertung: 8 Punkt(e)

Johannes Thimme, am 29. Februar 1956 in Erlangen geboren. Vater: wissenschaftl. Assistent, Doktor der Philosophie. Mutter: Doktor der Philosophie. ... ... Ich erinnere mich an ein Plakat für »Brot für die Welt«, das wohl 1967 entstand. Von der Kirche war ein Wettbewerb ausgeschrieben worden, und Johannes gewann einen 1. Preis. Sein Bild zeigte Berge von Konsumgütern, detailliert ausgemalt und kontrastiert mit kargen Hütten in der Wüste. Wir wollten nach Ablauf der Ausstellung in irgendeinem Gemeindezentrum das Bild abholen, es wurde uns nach langem Suchen zerknittert ausgehändigt. Johannes war enttäuscht und hat es zerrissen. ... Zu seinen Freunden, die gelegentlich an unserem Mittagstisch saßen, gehörte Christian Klar ... ... 12.11.76 Liebe Mutter, ... Jedes Mal wird mir mehr oder weniger offen gedroht, ihr würdet aufhören zu zahlen, wenn ich nicht »voll« studiere. Diese eure Bedingungen akzeptiere ich nicht mehr. ... Johannes ... ... 10.12.76 Liebe Mutter, ... Mir ist natürlich klar, daß ich ein Dorn in Eurer dämmrig-elitären Wohnzimmerkultur geworden bin. ... Johannes ... ... Sein Hauptargument: Wir wollten gar nichts verändern. ... Die BRD sei mitschuldig an Chile ... Min. Präs. Albrecht habe sich öffentlich zur Folter in bestimmten Fällen bekannt.

Ulrike Thimme: »Eine Bombe für die RAF«; Beck Verlag 2004; S. 9 usw.

07.09.1973 Eilmeldung aus Santiago de Chile: Beim Verlassen eines Restaurants wurden ein General und vier Begleitoffiziere aus einem Auto heraus mit einer Maschinenpistole erschossen.
11.0.73. Putsch

Radio, danach Zeitungen

Es drängt sich der Eindruck auf, daß die hier und da vorgekommene Gewaltschur eines Langmähnigen und die Verwüstungen im Haus des Dichters Neruda für die Junta nicht typisch sind.

Martin Gester in »Quick«, 11.10.1973

Zur Frage der verfassungsmäßigen Legitimität des Sturzes von Allende wird immer wieder in den Vordergrund geschoben, daß Allende in verfassungsrechtlich unanfechtbarer Weise zum Präsidenten gewählt wurde. ... Das wurde Hitler auch. ... Ihr Selbstmord hat keinen Rang wie die Freitod-Entscheidung des Sokrates, weist nicht jenen Reflexionsreichtum auf, den Caesar und Augustus aufwiesen.

Prof. Lothar Bossle im »Rheinischen Merkur«, 22. November 1977

Bei seinem Besuch in Santiago de Chile erklärte der CSU-Vorsitzende Franz Josef Strauß: Ohne Parteien und Gewerkschaften sei Demokratie nicht möglich. Beide müßten jedoch ihre Aufgaben korrekt erfüllen. Dann sei der Auftrag der Militärs, die sich selbst als Übergangsregierung ansähen, beendet. Strauß sagte, er wisse nach seinen Gesprächen mit der chilenischen Staatsführung, wie schwer sie an ihrer Last trage.

»Berliner Tagesspiegel«, 22. November 1977

La Legua ... Vorstadtslum ... Die Leguanos hatten 1973 tagelang erbittert Widerstand geleistet, einen Bus voller verhaßter Cabineros angezündet und schwer büßen müssen. ... Zehn Jahre danach ... dreizehn-, vierzehnjährige Kinder trommeln am eifrigsten. ... An Häuserwänden steht »Pinochet Mörder« und immer wieder »Allende«.

»Spiegel« Nr. 38/1983

Die Regierung Pinochet ist wirtschaftlich im Aufwind; fast sechs Prozent Wirtschaftswachstum im letzten Jahr, sinkende Arbeitslosigkeit, steigende Reallöhne, hohe Exporterlöse und neue Investitionen. Dabei handelt es sich nicht um eine Scheinblüte, sondern um eine durch harte Anpassungsmaßnahmen erarbeitete wirtschaftliche Modernisierung und Umstrukturierung.

Hildegard Stausberg: »Chiles Weg«; »Frankfurter Allgemeine Zeitung«, 31. juli 1987

Gabriele Sierck, Leiterin des Referates Menschnrechte bei der Katholischen Deutschen Kommission »Justitia et Pax« sagte zur Folter in Chile: » ... Schläge auf alle Körperteile und das Eintauchen des Kopfes in Exkremente bis kurz vor dem Erstickungstod ...«

»Frankfurter Rundschau«, 12. August 1987

Kulturminister Hans Zehetmair erklärte, AIDS sei das Symptom eienr maroden Gesellschaft. Homosexualität gehöre in den »Randbereich der Entartung«.

»Spiegel« Nr. 12/1987

Innenminister Friedrich Zimmermann sieht in der Asyl-Gewährung für Chilenen ein »Sicherheitsrisiko«. Kanzler Helmut Kohl sagt, es bestehe »kein Handlungsbedarf«.

»die tageszeitung«, 14. August 1987

Weil die Unterschrift von ... Zehetmair unter eienm Bußgeldbescheid für den Würzburger Soziologieprofessor Lothar Bossle fehlte, muß der Wissenschaftler die geforderten 9000 Mark nicht bezahlen. ... verjährt ... Der SPD-Landtagsabgeordnete Heinz Kaiser sagte, Zehetmair habe sich als Dienstvorgesetzter des Hochschulprofessors vor der Unterschrift gedrückt, weil er das CSU-Mitglied Bossle nicht mit einer Gehaltskürzung belegen wollte.

»Süddeutsche zeitung«, 7. Mai 1992

Johannes Dyba, Erzbischof von Fulda und Bonner Militärbischof, warf 1991 der Friedensbewegung vor, »Wunschparolen aufzustellen und sich von der Wirklichkeit zu verabschieden«. Die Kriegsgegner nannte er »die heulsusen von Europa«.

Gerhard Zwerenz: »Rechts und dumm?«; Carlsen Verlag 1993; S. 109

>Vesper: »Sie machen sich einen Schuß. Klar, sollen sie. Wissen Sie was Besseres?« ... Unter der Überschrift »Antwort an Bernhard Vesper« schrieb ich: »Ihr müßt sagen, was die Kinder fertigmacht. In welchem System sie nicht fertiggemacht werden, und wie man ohne Tote dort hinkommt.« ... Reden wir nicht um den heißen Brei: Ich war nicht nur dagegen. Ich habe sie< (die 68er) >gehaßt.<

Peter Glotz: »Von Heimat zu Heimat«; Econ Verlag 2005; S. 147

RÜCKBLENDE

Santiago de Chile. ... Ich ahlte einem 14jährigen das Mikrofon unter die Nase. Er sagt: »Ey Mann, du weißt ja gar nicht was hier los ist. Hier gibt es Leute, die verdienen eine Million Dollar im Jahr

Radiosendung, nach Mitternach, 1974 im Knast

Peter warf RAF-Gegnern vor, »sich von der Wirklichkeit zu verabschieden«. Nach dem Mord an Hanns Martin Schleyer sagte er: »Jetzt heulen sie wieder, die Heulsusen

Gespräche im Knast, die ich nicht zeitlich einordnen kann

justizvollzugsanstalt amberg. 28. Sep. 1974. Verfügung. Der Brief des ... an ... wird angehalten, weil sein inhalt befürchten läßt, daß er die Ziele des Strafvollzuges, die Sicherheit/Ordnung beeinträchtiugt. Der Anstaltsleiter

Meldung. Am Sonntag den 13.10.1974 schrie mir der U-Gefangene Michael Pseudonym durchs Fenster seiner Zelle laufend Beleidigungen zu. U. a. »Ich komm schon mal wieder raus zum Hofgang und hau euch auf die Rübe«. Es war klar ersichtlich, daß mit dem euch die Anstaltsbediensteten gemeint waren. ... Der Aufforderung, vom Fenster wegzugehne, leistete M.P. keine Folge. Niedermeyer

»Um Gottes Willen!Nicht!« ... Wenn Sie jetzt mit der Dame vorrücken, schlägt er sie sofort mit dem Läufer c1, Sie nehmen mit dem Springer zurück. Aber ... "

Stefan Zweig: »Schachnovelle«; Fischer Verlag 1974; S. 37

14.11.74: »Wenn du da mitmachst, stehen wir auf verschiedenen Seiten. Dein Bruder«

25.11.74: » ... was du machst ist psycho ... der mord an holger ist im grunde das gleiche wie der mord an deinem freund theo ... zum hungerstreik sagste keinen ton ... du bist ein ewiger dealer, beschissen, zum kotzen ... Anne«

Die Nationalsozialisten hatten auch in unserer Kanzlei einen Mann. ... Ich war in einer Einzelzelle. Hier war nichts, was mich ablenken konnte. ... Partien, eine wunderbare Waffe gegen die erdrückende Monotonie des Raumes und der Zeit. ... Gegen sich selbst spielen, bedeutet im Schach eine solche Paradoxie, wie über seinen eigenen Schatten springen.

»Die Schachnovelle«

21. Jan. 75: » ... Um Preise feilschen, hat mit unserem Kampf nichts zu tun. Wenn du da weiter mitmachen willst, dann verrecke. ... Du siehst uns als Idioten, militäristen, Kampfmaschinen - was weiß ich ... im Moment nicht Sache ... Anne«

Phalanx (griech.) 1. Antike: Lange, geschlossene, mehrere Glieder tiefe Schlachtreihe; 2. übertr.: geschlossen Widerstand leistende Front

»Knaurs Fremdwörterbuch« 1982

In seinen Briefen unterscheidet Aman zwischen verschiedenen Seiten. Und alsbald entsteht die Vorstellung vom Heer der Freunde, das sich gegen die Phalanx der Feinde richtet. »Und das niedrige antireligiöse Schmähwort eines Proleten und die törichte biologische These eines Irrsinnigen setzen« Anne und Peter »herab, die Generäle der gleichen Armee sind. ... Es gibt nämlich nicht bloß Menschen, die glauben, und Menschen, die nicht glauben; vielmehr sind diese beiden Gruppen durch keine wirksame Grenze getrennt, da sich Menschen, die zu ihnen gehören, auf beiden Seiten der Grenze befinden. ... Gott ist wahr, aber vielleicht von uns erschaffen

Antoine de Saint Exupery: »Carnets«; Rowohlt Taschenbuch 1980; S. 28

Peter Glotz: »Die Vätergeneration, die Mitläufergeneration, erschien mir viel zu sympathisch.« (S.145)

Johannes Thimme, am 29. Februar 1956 in Erlangen geboren.

Peter Glotz: »Ich habe sie gehaßt.«

07.09. Santiago de Chile. General und vier Begleitoffizeire erschossen. 11.09.73 Putsch

Gastkommentar von Bundesverkehrsminister Friedrich Zimmermann: »Freie Fahrt statt Sozialismus ... «

»BILD«, Stuttgart, 24. Februar 1990

General. Ich liebe dich und deine Soldaten.
Anoubi an Kossaj: ich liebe die Tränen in deinem Gesicht




Rotkäppchen schrieb am 20.7. 2000 um 11:34:55 Uhr zu

RAF

Bewertung: 6 Punkt(e)

Der Staat ist ein Mörder

25.07.1978 Der niedersächsische Ministerpräsident Albrecht (CDU) läßt mit direkter Unterstützung der sozialliberalen Bundesregierung von einem gemischten Kommando des niedersächsischen Verfassungsschutzes und der GSG9 einen Sprengstoffanschlag auf die Außenmauer der Haftanstalt Celle durchführen. Die Operation soll wie ein »Befreiungsversuch« für den dort inhaftierten RAF-Gefangenen Sigurd Debus aussehen und auf diese Weise zwei »glaubwürdige V-Leute« (»Bombenleger«) zwecks Infiltration der RAF produzieren.
Knapp drei Wochen vor dem Anschlag, am 7.7.1978, hatte Albrecht in der Bundesratssitzung den CDU/CSU-Vorschlag einer Sicherheitsverwahrung für politische Gefangene aus RAF und verwandten Bewegungen begründet: »Er könne nachweisen, daß es Terroristen gebe, die freigelassen werden müßten und bei denen man heute schon wisse, »welches die Mordpläne sind, die sie aushecken. Das können wir auf den Heller genau - würde ich sagen - nachweisen. Wir können sogar Namen von Leuten nennen, die ermordet werden sollen.« ...« (dpa Bonn/Hannover, 2.8.78) Der selbstinszenierte Sprengstoffanschlag ist ein Glied in Albrechts »Beweis«kette. Er dient zugleich dazu, die Haftbedingungen für den in Celle einsitzenden politischen Gefangenen Sigurd Debus zu verschärfen.
Ende April 1986, nach Bekanntwerden der Urheberschaft und Inszenierung des Sprengstoffanschlags, zieht Ministerpräsident Albrecht das, was mit dem Anschlag »bewiesen« werden sollte - ein Ausbruchsversuch von Sigurd Debus -, als »Beweis« für die Legitimität eines solchen selbstinszenierten Anschlages heran. In einer Regierungserklärung sagt er, einer der beiden V-Leute habe »dazu beigetragen, daß ein Ausbruch von Gefangenen in Celle, den der damals einsitzende Terrorist Debus geplant habe, ebenso wie ein vorgesehener Mord an einem Vollzugsbeamten verhindert worden sei«. (Hannoversche Allgemeine Zeitung, 26./27.4.86)
Das Bekanntwerden des Sachverhalts hat für die Verantwortlichen keine Folgen, im Gegenteil: Die staatstragende Bombe wird dem Instrumentarium des Rechtsstaats einverleibt.

Anke schrieb am 9.3. 1999 um 21:17:31 Uhr zu

RAF

Bewertung: 6 Punkt(e)

Die Menschheit ist blind, weil sie nie gelernt hat zu sehen. Menschen die plötzlich sehen, werden von der eigenen Ohnmacht umgebracht oder kämpfen einen mutigen und aussichtslosen Kampf gegen die Blinden und sterben dann als Märtyrer. Andere erblinden.

maw schrieb am 14.9. 2000 um 18:56:01 Uhr zu

RAF

Bewertung: 3 Punkt(e)

thorwald proll in seinem tagebuch:

wann brennt das brandenburger tor?
wann brennen die
berliner kaufhäuser
wann brennen die hamburger speicher
wann fällt der bamberger reiter
wann pfeifen die
ulmer spatzen
aus dem letzten loch
wann röten sich die münchner
oktoberfestwiesen...

...die raf, so internationalistisch wie sie sich gab, war eben doch eine deutsche guerilla, wie helmut schmidt eher ein deutscher als ein sozialdemokratischer kanzler war. für beide galt: pardon wird nicht gegeben, verhandelt wird nicht, von aufgeben kann keine rede sein. die deutschen sekundärtungenden, die auch einen kz-wächter auszeichneten, wie oskar lafontaine vor jahren in einem anflug von klarsicht bemerkte, beherrschten den krisenstab so gut wie das entführungskommando. echte antiautoritäre, wie bommi baumann und andere, wurden aus der deutschen militantenbewegung ausgestoßen wie nachdenkliche naturen, etwa heinrich albertz, aus dem politestablishment.
veränderungen in deutschland setzen deshalb zuallererst die überwindung eben dieser deutschen sekundärtugenden voraus. daran ist die raf gescheitert, sonst hätte sie ihren irrtum schon mitte der 70er jahre eingesehen. daran ist auch der demokratische rechtsstaat gescheitert, der, hätte er funktioniert, auf die raf politsch statt militärisch reagiert hätte. die junge generation, vor allem zukünftige metropolenguerilleros, können vor allem das aus dem scheitern der raf lernen.

jürgen gottschlich im taz-mag »20 jahre deutscher herbst«.

toschibar schrieb am 2.7. 2002 um 22:02:00 Uhr zu

RAF

Bewertung: 3 Punkt(e)

"Wir haben nach 43 Tagen Hanns Martin Schleyers klägliche und korrupte Existenz beendet.
Herr Schmidt, der in seinem Machtkalkül von Anfang an mit Schleyers Tod spekulierte, kann ihn in der Rue Charles Peguy in Mülhausen in einem grünen Audi 100 mit Bad Homburger Kennzeichen abholen. Für unseren Schmerz und unsere Wut über die Massaker von Mogadischu und Stammheim ist sein Tod bedeutungslos. Andreas, Gudrun, Jan, Irmgard und uns überrascht die faschistische Dramaturgie der Imperialisten zur Vernichtung der Befreiungsbewegung nicht.
Wir werden Schmidt und den ihn unterstützenden Imperialisten nie das vergossene Blut vergessen. Der Kampf hat erst begonnen. Freiheit durch bewaffneten antiimperialistischen Kampf."
-aus der Erklärung des »Kommando Siegfried Hausner«

Höflichkeitsliga schrieb am 17.11. 2002 um 04:57:24 Uhr zu

RAF

Bewertung: 3 Punkt(e)

Jetzt wollte ich mich gerade Adenauerisch-christlich-sozial neugründen, und dann das, erfährt man nämlich das es sich Bundesrepublikanische Pathologen Ende der siebziger Jahre nicht hatten nehmen lassen, die Gehirne von verstorbenen RAF Terroristen zu seziern, um herauszufinden ob hier auch alles mit rechten Dingen zugegangen ist, wenn ich so etwas höre, wird mir etwas flau, und das Bedürfnis mal einfach so einen Medizinischen Lehrstuhl mit der Kalaschnikow in revolutionäre Geiselhaft zu nehmen, nimmt zu!

Gründungsdokument schrieb am 27.10. 2001 um 18:33:52 Uhr zu

RAF

Bewertung: 1 Punkt(e)

Ulrike Meinhof
Journalistin und Terroristin



1934
7. Oktober: Ulrike Marie Meinhof wird in Oldenburg als Tochter eines Kunsthistorikerehepaares geboren.


1939
Tod des Vaters, Dr. Werner Meinhof, der seit 1936 Direktor des Stadtmuseums in Jena war.


1946
Die Familie Meinhof verläßt die Sowjetische Besatzungszone und zieht von Jena nach Oldenburg, wo Ulrike Meinhof das Gymnasium besucht.


1948
Nach dem Tod der Mutter, Dr. Ingeborg Meinhof, wächst Ulrike Meinhof zusammen mit ihrer älteren Schwester unter der gesetzlichen Vormundschaft der mit den Eltern befreundeten Historikerin und späteren Mitbegründerin der »Deutschen Friedens-Union«, Professor Renate Riemeck, auf. Hier kommt Ulrike Meinhof mit sozialistischen und pazifistischen Ideen in Berührung.


1955/56
Nach dem Abitur beginnt Meinhof ein Studium der Philosophie, Pädagogik, Soziologie und Germanistik in Marburg.


1957
Studienortwechsel an die Universität Münster. Meinhof wird Sprecherin des Anti-Atomtod-Ausschusses, der sich um den Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS) gebildet hat.


1958
Beitritt zum SDS. Ulrike Meinhof verfaßt für studentische Zeitungen Artikel zur Atomwaffenfrage, organisiert Anti-Atomwaffen-Veranstaltungen, -Unterschriftensammlungen, -Märsche und - Protestdemonstrationen.


1959
Auf dem Studentenkongreß gegen Atomrüstung in West-Berlin setzt sich die Gruppe um die Hamburger Zeitschrift »konkret« innerhalb des SDS, zu der auch Ulrike Meinhof gehört, gegen die SPD-Fraktion im SDS durch. In der Schlußresolution werden Verhandlungen mit der DDR gefordert und der Antikommunismus der Adenauer-Zeit öffentlich in Frage gestellt. Die SPD reagiert mit dem Ausschluß aller »konkret«-Mitarbeiter aus dem SDS.
Ulrike Meinhof schreibt in der Zeitschrift »konkret« ihre erste Kolumne, »Der Friede macht Geschichte«.


1960-1964
Chefredakteurin bei der Hamburger Zeitschrift »konkret«.


1961
Dezember: Ulrike Meinhof heiratet den Herausgeber der Zeitschrift »konkret«, Klaus Rainer Röhl (geb. 1928).


1962
21. September: Geburt ihrer Zwillingstöchter Bettina und Renate.


1964
Rückzug aus der redaktionellen Tätigkeit bei der Zeitschrift »konkret«. Meinhof schreibt aber weiter Kolumnen für die Zeitschrift.


1965
August: Meinhof wird zu einer Geldstrafe von 600 DM verurteilt, weil sie den CSU-Vorsitzenden Franz-Josef Strauß in der Zeitschrift »konkret« als »infamsten deutschen Politiker« bezeichnet hat.


1968
Meinhof schreibt unter der Überschrift »Frauen im SDS oder In eigener Sache« einen der grundlegenden Texte der Neuen Frauenbewegung, der in »konkret« veröffentlicht wird.
Nach immer heftiger werdenden politischen Differenzen um den Inhalt der Zeitschrift »konkret« kommt es sowohl privat als auch beruflich zum Bruch mit ihrem Ehemann Klaus Rainer Röhl. Meinhof siedelt von Hamburg nach Berlin und arbeitet dort als Journalistin für das Fernsehmagazin »Panorama«. Für den Südwestfunk schreibt sie das Fernsehstück »Bambule«.


1969
Beendigung der Mitarbeit bei der Zeitschrift »konkret« wegen inhaltlicher Differenzen.


1969/70
Lehrbeauftragte am Institut für Publizistik der Freien Universität Berlin.


1970
14. Mai: Ulrike Meinhof beteiligt sich an der gewaltsamen Befreiung von Andreas Baader aus dem Gefängnis. Sie gilt als Planerin und Vorbereiterin der Aktion, bei der drei Menschen zum Teil schwer verletzt werden. Der Ausbruch gilt als Geburtsstunde der sogenannten Baader-Meinhof-Gruppe, zu deren Kern neben Meinhof und Baader Gudrun Ensslin und Holger Meins (1941-1974) gehören.
Juni: Meinhof flüchtet zusammen mit Ensslin, Baader, Horst Mahler und weiteren Sympathisanten der Gruppe nach Jordanien zu den palästinensischen Guerillas, um dort eine Ausbildung für den »bewaffneten Kampf« zu absolvieren.


1970-1972
Nach der Rückkehr in die Bundesrepublik geht die Gruppe, die sich inzwischen Rote-Armee-Fraktion nennt, in den Untergrund, von wo aus sie in der folgenden Zeit vor allem Banküberfälle und Sprengstoffanschläge verübt.


1972
11.-24. Mai: In Frankfurt, Augsburg, Karlsruhe, beim Springer-Verlag in Hamburg und im US-Hauptquatier in Heidelberg werden Bombenanschläge verübt. Das Kommando der Roten Armee Fraktion (RAF), übernimmt die Verantwortung für die Attentate.
Juni: Festnahme und Inhaftierung in Köln-Ossendorf unter besonders strengen Haftbedingungen.
Dezember: Im Prozeß gegen den ehemaligen APO-Rechtsanwalt Horst Mahler tritt Ulrike Meinhof als Zeugin auf.


1973
Mai bis Juni: Zusammen mit den anderen Mitgefangenen RAF-Mitgliedern tritt Ulrike Meinhof in den Hungerstreik, um eine Lockerung der Haftbedingungen zu erreichen.


1974
September: Erneuter Hungerstreik gegen die Haftbedingungen.
2. Oktober: Der Genralbundesanwalt erhebt Anklage gegen die fünf Kernmitglieder der RAF. Neben Ulrike Meinhof und Andreas Baader zählen dazu Gudrun Ensslin, Holger Meins (1941-1974) und Jan Carl Raspe (1944-1977).
29. November: Ulrike Meinhof wird wegen Mordversuchs bei der Baader-Befreiung im Jahr 1970 zu acht Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.
Dezember: Verlegung in den Hochsicherheitstrakt des Gefängnisses Stuttgart-Stammheim.


1975
Zusammen mit Baader, Ensslin und Raspe beantwortet Ulrike Meinhof Fragen der Zeitschrift »Spiegel« zu Theorie und Taktik der Gruppe, die in Heft 4 des Jahres veröffentlicht werden.
Mai: Der eigentliche Prozeß gegen die Kerngruppe Meinhof, Baader, Ensslin und Raspe beginnt vor dem Oberlandesgericht Stuttgart in einem festungsartig gesicherten Gebäude. Vorgeworfen werden ihnen unter anderem 5 Morde, 54 Mordversuche, Sprengstoffanschläge und Bankdiebstähle.


1976
4. Mai: Gudrun Ensslin verliest eine mit den anderen Angeklagten abgestimmte Erklärung, in der sie unter anderem für die Sprengstoffanschläge in Frankfurt/Main und Heidelberg die Verantwortung übernehmen.
9. Mai: Ulrike Meinhof wird erhängt in ihrer Zelle aufgefunden. Laut Angaben der Gefängnisleitung beging sie Selbstmord. Nach dem Bekanntwerden des Todes kommt es im In- und Ausland zu Gewalttätigkeiten und Protestkundgebungen von Sympathisanten und RAF-Mitgliedern. Es wird der Verdacht geäußert, daß es sich nicht um Selbstmord gehandelt habe, und die Frage nach der Mitschuld der Polizei und des Staates gestellt.
15. Mai: Die Beisetzung in West-Berlin gestaltet sich zu einer Großdemonstration von Sympathisanten.

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