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wuming schrieb am 24.2. 2007 um 22:27:14 Uhr über

anarchismus

Anarchismus
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Ein Symbol anarchistischer BewegungenDer Anarchismus ist eine Weltanschauung, in der davon ausgegangen wird, dass die Herrschaft von Menschen über Menschen und jede Form von Hierarchie als Form der Unterdrückung von individueller und kollektiver Freiheit nicht gerechtfertigt, repressiv und im Effekt gewaltsam sei. Daher propagiert der Anarchismus die Aufhebung hierarchischer Strukturen in einem umfassenden Sinn - bis hin zur Auflösung der (national)staatlichen Organisiertheit der menschlichen Gesellschaft. Im Mittelpunkt stehen Freiheit, Selbstbestimmung, Selbstverwirklichung der Individuen und Kollektive Selbstverwaltung .

Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Definition
1.1 Definitionsgeschichte
2 Aktionsformen
3 Richtungen
3.1 Grundformen
3.2 Anarchistische Richtungen mit Grundlagen im 19. Jahrhundert (einschließlich der Mischformen)
3.3 Andere, neuere oder in der Definition teilweise umstrittene Formen des Anarchismus
4 Geschichte
4.1 16. Jahrhundert
4.2 18. Jahrhundert
4.3 19. Jahrhundert
4.3.1Propaganda der Tat
4.3.2 Kommunistischer Anarchismus
4.4 20. Jahrhundert
4.4.1 Arbeiterbewegung
4.4.2 Nach dem Zweiten Weltkrieg
4.4.3 Studentenbewegung
4.5 Anarchismus heute
5 Symbole
5.1 Allgemein
5.2 Anarcho-Zeichen
5.3 NRK
5.4 Mischformen
6 Kritik am Anarchismus
7 Bedeutende Anarchistinnen und Anarchisten
8 Literatur
8.1 Einführungen
8.2 Klassiker
8.3 Moderne Ansätze
8.4 Sonstiges
9 Organisationen
10 Zeitungen
11 Siehe auch
12 Weblinks



Definition
Der Begriff der Anarchie (griechisch αναρχία d.h. an-archia; deutsch: ohne Herrschaft) bezeichnet die Idee einer herrschaftsfreien und gewaltlosen Gesellschaft, in der Menschen ohne politischen Zwang (Macht) und Herrschaft gleichberechtigt und ohne Standesunterschiede miteinander leben und sich so frei entfalten können. Ein Mensch, der nach diesen Idealen lebt und/oder der eine herrschaftsfreie Gesellschaft anstrebt, wird als Anarchist beziehungsweise Anarchistin bezeichnet.

Die daraus resultierenden politischen Denkansätze, die die Notwendigkeit und die Nützlichkeit des Staates und des staatlichen Gewaltmonopols bestreiten, bezeichnet man als Anarchistische Theorien.

Bisweilen wird das allerdings auch für andere Denkrichtungen verwandte Adjektiv libertär als Synonym füranarchistischbenutzt.


Definitionsgeschichte
Ursprünglich bedeutet anarchia einfach die Negation von militärischer Ordnung durch Führertum. Homer und Herodot (490 bis etwa 420/425 v. u. Z.) verwendeten den Begriff zur Beschreibung eines Zustandes „ohne Anführeroderohne Heerführer“, und Euripides (480 bis 407 v. u. Z.) bezeichnet mit anarchia „führerlose Seeleute“.

Aristoteles (384 bis 322 v. u. Z.) definierte die Anarchie als einenZustand der Sklaven ohne Herren“. Die Bedeutung von „politischer Herrschaftslosigkeit“ erlangte der Anarchiebegriff offensichtlich erstmals bei Xenophon (um 580 bis 480 v. u. Z.), für den die anarchia das Jahr war, in dem es keinen archon (Herrscher) gab.

Bei den Stoikern, Hedonisten und Kynikern finden sich Ideen, die ein „herrschaftsfreies Gemeinwesenbefürworten, auch wenn sie selber noch nicht von Anarchie reden. Besonders radikal wurden diese libertären Anschauungen von Zenon von Kition (336 bis 364 v. u. Z.), dem Begründer der Stoischen Schule, vertreten. Gegenüber den autoritären theokratischen Ideen Platons nahm Zenon vom Individuum ausgehend eineaus heutiger Sichtdurchaus als libertär zu verstehende Gegenposition ein. Auch Aristippos (um 435 bis 366 v. u. Z.), der Sokrates-Schüler und Begründer des Hedonismus, scheint ein herrschaftsfreies Gemeinwesen befürwortet zu haben. Er dachte dabei, wohl ebenso wie Zenon, eher an eine Anarchie der Weisen.

Im ausgehenden 18. Jahrhundert definierte Immanuel Kant: »Anarchie ist Gesetz und Freiheit ohne Gewalt«. 1796 bezeichnete der Kulturphilosoph und Schriftsteller der Romantik, Friedrich von Schlegel (1772 bis 1829), in seinemVersuch über den Republikanismus“ die Anarchie alsabsolute Freiheit“, das heißt als ein im Gegensatz zur Despotie verstandenes Ideal, dasdurch Annäherung erreicht werden kann“.

Drei Jahre zuvor hatte Johann Gottlieb Fichte (1762 bis 1814) in seinemBeitrag zur Berichtigung der Urteile des Publikums über die französische Revolution“, ohne den Ausdruck Anarchie explizit zu gebrauchen, die libertäre These vertreten, dass der Staat die Aufgabe habe, sich selbst überflüssig zu machen, und ausdrücklich betont, dass die Menschheit sich diesem Ziel der Staatenlosigkeit immer mehr nähert.

1808 charakterisiert Johann Wolfgang von Goethe die Anarchie als notwendiges Ferment des kulturellen und wissenschaftlichen Fortschritts: „Ob wir gleich, was Wissenschaft und Kunst betrifft, in der seltsamen Anarchie leben, die uns von jedem erwünschten Zweck immer mehr zu entfernen scheint, so ist es doch eben diese Anarchie, die uns nach und nach aus der Weite ins Enge, aus der Zerstreuung zur Vereinigung treiben muß.“ Und 1821 dichtet er in den „Zahmen Xenien“: „Warum mir aber in neuester Welt / Anarchie gar so gut gefällt ? – / Ein jeder lebt nach seinem Sinn, / Das ist nun also auch mein Gewinn. / Ich lass einem jeden sein Bestreben, / Um auch nach meinem Sinne zu leben.“

Ludwig Börne (1786 bis 1837), neben Heinrich Heine einer der geistigen Gründerväter der literarischen Erneuerungsbewegung desJungen Deutschland“, war vermutlich der erste, der sich in Deutschland auch in einem politischen Sinn offen für die Anarchie aussprach. In seiner Kritik eines 1825 in Paris veröffentlichten Buches, den „nouvelles lettres provinciales“, befürwortet er sie folgendermaßen:

Nicht darauf kommt es an, daß die Macht in dieser oder jener Hand sich befinde: die Macht selbst muß vermindert werden, in welcher Hand sie sich auch befinde. Aber noch kein Herrscher hat die Macht, die er besaß, und wenn er sie auch noch so edel gebrauchte, freiwillig schwächen lassen. Die Herrschaft kann nur beschränkt werden, wenn sie herrenlos – Freiheit geht nur aus Anarchie hervor. Von dieser Notwendigkeit der Revolution dürfen wir das Gesicht nicht abwenden, weil sie so traurig ist. Wir müssen als Männer der Gefahr fest ins Auge blicken und dürfen nicht zittern vor dem Messer des Wundarztes. Freiheit geht nur aus Anarchie hervordas ist unsere Meinung, so haben wir die Lehren der Geschichte verstanden.“
Liberale Vorstellungen lassen sich auch bei Wilhelm von Humboldt (1767 bis 1835) finden, wie zum Beispiel in seiner SchriftIdeen zu einem Versuch, die Grenzen der Wirksamkeit des Staates zu bestimmen“, welches er nach eigenem Zeugnis mit der Intention verfasste, „der Sucht zu regieren entgegenzuarbeiten“.

In der SchriftDie Philosophie der Tat“, die 1843 als Artikelserie in der von Georg Herwegh herausgegebenen Zeitschrift Einundzwanzig Bogen aus der Schweiz erschien, definierte Moses Hess (1812 bis 1875) Atheismus und Kommunismus als analoge Erscheinungsformen der Anarchie:

Die Anarchie, auf welche sich die beiden Erscheinungsformen, Atheismus und Kommunismus zurückführen lassen, die Negation aller Herrschaft, im geistigen wie im sozialen Leben, erscheint zunächst als schlechthinige Vernichtung aller Bestimmung, mithin aller Wirklichkeit. Aber es ist in der Tat nur das äußerliche Bestimmtwerden, die Herrschaft des einen über den anderen, was die Anarchie aufhebt. Die Selbstbestimmung wird hier so wenig negiert, daß vielmehr deren Negation (die durch 'das Bestimmtwerden von außen' gesetzt (wird)) wieder aufgehoben wird. Die durch den Geist geschaffene Anarchie ist nur eine Negation der Beschränktheit, nicht der Freiheit. Nicht Schranken, welche der Geist sich selbst setzt, bilden den Inhalt seiner freien Tätigkeitalso dieses Sichsetzen, Sichbestimmen oder Sichbeschränken ist es nicht, was vom freien Geist negiert werden kann, sondern das Beschränktwerden von außen.“
Unüberhörbar ist auch das individualanarchistische Credo in den von Moses Hess zu dieser Zeit veröffentlichten Schriften. Noch vor Max Stirner propagierte er die Autonomie des Individuums:

Der Wert der Anarchie besteht darin, daß das Individuum wieder auf sich selbst angewiesen wird, von sich ausgehen muß ... Wenn ich an eine Macht außer oder über meinem Ich glaube, so bin ich von Außen beschränkt ... Ebenso kann ich im sozialen Leben mich selber bestimmen, in dieser oder jener bestimmten Weise tätig sein, ohne eine äußere Schranke meiner Tätigkeit anzuerkennen – ohne einem Anderen das Recht einzuräumen, mich zu beschränken.“
Umgangssprachlich und von seinen politischen Gegnern wird der Begriff Anarchie jedoch oft mit Unordnung, Zerstörung und Chaos gleichgesetzt. Als politisch diffamierendes Schlagwort gegen andere ist der vom Begriff Anarchie abgeleitete Ausdruck Anarchist erst seit der französischen Revolution bekannt. Allem Anschein nach war es der Girondist Jacques Pierre Brissot, der den Begriff Anarchist in einer Wahlrede vom 23. Mai 1793 als erster zur Diskreditierung des politischen Gegners benutzte.

In den 1970er Jahren wurden die deutsche Rote Armee Fraktion (RAF) und andere als terroristisch geltende Gruppierungen wegen ihrer extremen Militanz, mit der sie bis zur tödlichen Konsequenz für andere und sich selbst gegen Symbolfiguren der herrschenden Staatsgewalt aus Politik, Wirtschaft und Justiz vorgingen, fälschlich als anarchistisch bezeichnet und angesehen; dabei waren sie nachweislich revolutionär-sozialistisch und nicht anarchistisch ausgerichtet. Vor allem die Berichterstattung über die RAF in den meisten öffentlichen Medien führte zu einernegativen Besetzungder Begriffe Anarchie und Anarchismus in der Bundesrepublik Deutschland.


Aktionsformen
Der Anarchismus hat stets versucht, direkt politisch zu handeln. Aus diesem Ansatz leiten sich verschiedene Aktionsformen ab, wie zum Beispiel der in der Regel gewaltlose, auch von bürgerlichen Protestbewegungen angewandte zivile Ungehorsam oder die auch militante Aktionen beinhaltende Direkte Aktion.


Richtungen

Grundformen
Mutualismus – soziale Symbiose in einem herrschaftsfreien System (siehe auch: Proudhon und Proudhonismus)
Kollektivistischer Anarchismus – begründet von Michail Bakunin, demzufolge die revolutionäre Arbeiterklasse den entscheidenden Faktor als Triebkraft für die anarchistische Revolution ausmacht.
Kommunistischer Anarchismus – begründet von Kropotkin
Individualistischer Anarchismusin wesentlichen Teilen im Widerspruch zu den vorgenannten (Diskussion Individualismus/Egoismus versus Kollektivismus/Altruismus) – Das Individuum und seine Interessen als einzig ausschlaggebender Faktor der Gesellschaft. Vor allem: Benjamin Tucker. Individualistische Anarchisten sehen sich häufig in der Tradition Max Stirners.

Anarchistische Richtungen mit Grundlagen im 19. Jahrhundert (einschließlich der Mischformen)
Anarchistischer Föderalismus – begründet von Pierre Joseph Proudhon, baut auf die Vernetzung kommunaler Strukturen (Proudhonismus)
AnarchosyndikalismusGewerkschaften als Basis (vgl. unter anderem auch Confederación Nacional del Trabajo (CNT), die mit fast zwei Millionen Mitgliedern bislang größte anarchosyndkalistische Gewerkschaft im Spanien der 1930er Jahre)
PrimitivismusRückkehr zu überwundenen Formen des Wirtschaftens (vorindustriell)
Anarchopazifismus – Gewaltfreie Umsetzung

Andere, neuere oder in der Definition teilweise umstrittene Formen des Anarchismus
LibertarismusFreiheit des Individuums steht im Vordergrund (Mischform zwischen individualistischem Anarchismus und kapitalistischem Liberalismus)
Anarchokapitalismus – kapitalistisch orientierter Anarchismus; Eigentum als zentrale Idee; der Staat wird abgelehnt.
Anarchafeminismus – Angesichts einer Vorherrschaft der Männer, die zu bekämpfen sei, wird der Anarchismus als Möglichkeit der Emanzipation gesehen
Postanarchismus
Situationismus – die französische Variante von 1968 (Studentenbewegung, Mai-Unruhen), Forderungen unter anderen Abschaffung der Ware, der Arbeit, der Hierarchien, Aufhebung der Trennung zwischen Kunst und Leben
Neo-AnarchismusHistorische Erscheinungsform im Zuge der 68er Bewegung.
Folk-Anarchy – ist eine in den letzten Jahren sich in den USA entwickelnde post-left anarchistische Strömung. Dieser Ansatz findet sich in Netzwerken wie CrimethInc. und der Curious George Brigade, die sich gegen nostalgische Theorie- und Personenbezüge richten und eineDo it yourself“-Praxis (DIY) fordern: „eine Anarchie geschaffen von gewöhnlichen Menschen, die außergewöhnliche Leben leben, genannt Folk-Anarchy.“ (Curious George Brigade in DIY. Von Anarchie und Dinosauriern).
Öko-AnarchismusVerknüpft die Ablehnung der Herrschaft von Menschen über Menschen mit der Ablehnung der Herrschaft des Menschen über die Natur

Geschichte

16. Jahrhundert
Zu den Vorläufern des Anarchismus wird Étienne de La Boétie gezählt, der im Alter von 18 Jahren das grundlegende Werk Von der freiwilligen Knechtschaft schrieb. La Boétie nahm damit ein Thema vorweg, das im 20. Jahrhundert Antonio Gramsci und Wilhelm Reich wieder aufgriffen. Die Diktaturen stützen sich keineswegs nur auf Repression, häufig können sie sich der Zustimmung der Massen ziemlich sicher sein.


18. Jahrhundert
Bereits 1793 formuliert William Godwin in seinem Werk Enquiry concerning political justice, dass jedwede obrigkeitliche Gewalt als ein Eingriff in die private Urteilskraft anzusehen sei. Seine Ideen wurden jedoch lange Zeit nicht aufgenommen. Erst Pierre Joseph Proudhon stellt die wesentlichen Elemente des Anarchismus in seinem Werk Qu'est-ce que la propriété? ou recherches sur le principe du droit et du gouvernement (1840) (Was ist Eigentum? oder Forschungsarbeiten zum Grundsatz des Rechts und der Regierung) zusammen und formuliert: „Eigentum ist Diebstahl.“


19. Jahrhundert

Propaganda der Tat
Später, im 19. Jahrhundert, waren es Revolutionäre wie Michail Bakunin, die eine Notwendigkeit von politisch motivierter Gewalt zur Verteidigung der Arbeiterklasse gegen Unterdrückung durch die herrschende Klasse darlegten.


Michail Bakunin, russischer Anarchist und SozialrevolutionärBakunin war schon während der Märzrevolution von 1848/1849 auch an führender Stelle bei regionalen Aufständen beteiligt, beispielsweise im Mai 1849 im Königreich Sachsen am Dresdner Maiaufstand, der die Anerkennung der vom König und weiteren führenden Fürsten des Deutschen Bundes abgelehnten Paulskirchenverfassung und die Durchsetzung einer demokratischen Republik in Sachsen (vgl. Reichsverfassungskampagne) zum Ziel hatte, aber von sächsischem und preußischem Militär niedergeschlagen wurde.

Einige der frühen Anarchisten unterstützten politische Gewalt durch Bombenattentate oder die Ermordung von Staatsoberhäuptern wie Zar Alexander II. von Russland (1881).

Diese Aktionen, von Peter Kropotkin anlässlich eines internationalen revolutionären Kongresses 1881 in London alsPropaganda der Tatbezeichnet, wurden aber von anderen als kontraproduktiv oder ineffektiv angesehen.

Schon einige Jahre zuvor hatten symbolträchtige Anschläge auf Kaiser Wilhelm I. und die Könige von Spanien und Italien stattgefunden. Am 24. Juni 1894 aber tötete der junge italienische Einwanderer Sante Jeronimo Caserio, der dem anarchistischen Umfeld zuzurechnen war, den französischen Präsidenten Sadi Carnot. Dies war der Höhepunkt einer ganzen Serie von anarchistisch motivierten terroristischen Anschlägen in Frankreich. Weiterhin zu erwähnen ist der Anarchist Leon Czolgosz, der am 6. September 1901 in Buffalo (New York) auf den Präsidenten William McKinley schoss. McKinley starb acht Tage später.

Die 90er-Jahre des 19. Jahrhunderts wurden als einJahrzehnt der Bombenbezeichnet. Anschläge mit Dynamiteiner ganz neuen Erfindungin rascher Folge richteten sich gegen Monarchen, Präsidenten und Minister. Andere trafen offizielle Gebäude.

Durch die relative Häufung der im Rahmen des Konzepts der Propaganda der Tat erfolgten Attentate innerhalb einer vergleichsweise kurzen Periode zum Ende des 19. Jahrhunderts in verschiedenen Ländern, kam es in der öffentlichen Meinung zu einer Reduktion des Anarchismus auf Terroranschläge, eine Ansicht, die bis heute verbreitet ist.


Kommunistischer Anarchismus
Bild:PeterKropotkin.jpg
Peter KropotkinPeter Kropotkin entwickelte in seinem Buch Gegenseitige Hilfe (1897) den kommunistischen Anarchismus, dessen wissenschaftlicher Aspekt auf der Evolutionstheorie basiert, sich jedoch gerade gegen Sozialdarwinismus ausspricht. Die Zusammenarbeit verschiedener Individuen ist ein sehr starker Faktor gegenüber dem Konkurrenzkampf. Zusammenschlüsse von Individuen gibt es auf verschiedensten Entwicklungsstufen des Lebens.


20. Jahrhundert
Im frühen 20. Jahrhundert wurden in Europa die Anarchistengruppen in Russland auch von den Kommunisten (vgl. auch Kommunistische Partei) verdrängt beziehungsweise gewaltsam niedergeschlagen (Säuberungsaktionen gegen Anarchisten gegen Ende der russischen Revolution, Niederschlagung des anarchistischen Aufstandes in Kronstadt und der anarchistischen Bauernbewegung Machnowschtschina). Schon in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts hatte der Konflikt um die revolutionäre Führungsrolle einer Partei zwischen Karl Marx/Friedrich Engels und Michail Bakuninund anderen Anarchisten bis 1876 zur Auflösung der Ersten Internationalen (genauer der Internationalen Arbeiterassoziation, IAA) geführt.

Im zwanzigsten Jahrhundert bildeten sich aber auch politische Strömungen heraus, deren Selbstverständnis es ist, anarchistisch zu sein, obwohl man sie mit dem klassischen Anarchismus nur noch schwer in Verbindung bringen kann. Hier gibt es nun im Wesentlichen zwei Richtungen:

Der so genannte Anarchokapitalismus spricht sich bewusst gegen den Staat aus, da die Teilnahme am Staat erzwungen ist. DerLinks“-Anarchismus hatte dagegen nicht nur den Zwang des Staates im Auge, sondern auch strukturelle Ziele, die für sich genommen gegebenenfalls auch herrschaftliche Instrumente verlangten, um sie überhaupt durchsetzen zu können.

Derlinke“, kommunistische Anarchismus strebt dagegen eine Gesellschaft an, deren politische Entscheidungen von der Basis ausgehen. Dazu wird Selbstorganisation von den Vertretern dieses Anarchismus als Mittel angesehen. Das Leben solle auf kleinstmöglicher politischer Ebene geregelt werden. Als wichtigste politische Einheit gelten demnach Stadtteilorganisationen, in denen lokale Angelegenheiten gemeinsam zu entscheiden sind. Demnach solle der Mensch die ihn betreffenden Entscheidungen selbst gemeinsam mit anderen fällen dürfen, weshalb sich diese Anarchisten auch immer gegen den Staat wenden, da er gewaltgesetzt ist und in der bürgerlichen Demokratie die Politik immer nur von einer kleinen Machtgruppe (Politiker/Konzern/Parteien), das heißt oligarchisch entschieden werde.

Zu einer gerechten Gesellschaft gehöre eine gerechte Wirtschaft, weshalb Anarchisten autoritäre Wirtschaftsordnungen, wie sie von einigen Marxisten gefordert werden, ablehnen, und eine selbstorganisierte Wirtschaft anstreben. Wenn jedoch ein selbstorganisierter reicher Bereich des Gemeinwesens mit einem selbstorganisierten armen Bereich die Lasten angemessen zu teilen nicht bereit ist, ist dies nach linkem Verständnis aber erst recht ungerecht. Dies ist das Problem, wenn Teile des gesellschaftlichen Besitzes einer Minderheit gehören.





Arbeiterbewegung
Anarchisten spielten in vielen Arbeiterbewegungen, Aufständen und Revolutionen des 19. und 20. Jahrhunderts eine Rolle. Dazu gehören etwa die Mexikanische Revolution von 1910 bis 1919 mit der Bauernarmee unter Führung von Emiliano Zapata, die Oktoberrevolution 1917 in Russland und die nach ihrem führenden Partisanen Nestor Machno benannte Bewegung der Machnowzi zwischen 1917 und 1921 in der Ukraine; auch in der kurzlebigen Münchner Räterepublik von 1919 waren zeitweise Anarchisten wie Gustav Landauer und der Dichter Erich Mühsam an der Räteregierung beteiligt; ebenso im Spanischen Bürgerkrieg zwischen verschiedenen Gruppen der Republikaner und der faschistischen Bewegung unter General Franco zwischen 1936 und 1939. In diesem Bürgerkrieg dominierten Anarchistengruppen, insbesondere die große und einflussreiche anarchosyndikalistische Gewerkschaft Confederación Nacional del Trabajo (CNT) mit ihrem militanten Arm, der anarchistischen Federación Anarquista Ibérica (FAI), große Teile des östlichen Spaniens. Auch heute noch ist die 1922 gegründete anarchosyndikalistische Internationale ArbeiterInnen-Assoziation (IAA) in vielen Ländern Amerikas und Europas in Arbeitskämpfen aktiv.


Nach dem Zweiten Weltkrieg
Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich hauptsächlich in den USA die neue politische Theorie des Rechts-Libertarismus. Diese Ideologie ist gegen den stetig wachsenden Einfluss des Staates auf die Wirtschaft und ist dem klassischen Liberalismus des 18. und frühen 19. Jahrhunderts näher als den bisherigen linken anarchistischen Traditionen. Dieser Libertarismus wird aber von den meisten Anarchisten anderer Richtungen als reinste Form des Kapitalismus abgelehnt.


Studentenbewegung
Mit der Studentenbewegung Ende der 60er Jahre stieg das öffentliche Interesse am Anarchismus. Innerhalb der Studentenbewegung gab es eine anarchistische Strömung. Auch im Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS), der sich zum Sammelbecken der gesamten Bewegung entwickelte, waren Anarchisten vertreten. Teilweise kam es zu gemeinsamen Protestaktionen mit Personen, die sich nicht dem Anarchismus zuordneten. In Großbritannien entstand Ende der 70er Jahre der Punk als eine anarchistisch geprägte Subkultur. Vor allem die Mitglieder der Band Crass sind hier als engagierte Anarchisten und Pazifisten zu nennen. Des Weiteren hatte der Anarchismus für die Neuen sozialen Bewegungen (NSB) eine theoretische und praktische Bedeutung. Innerhalb der Autonomen, als linksradikalem Flügel der NSB, gab und gibt es eine große libertäre Strömung. Ende der 90er Jahre nahmen Anarchisten eine postmoderne und poststrukturalistische Theorie auf. Dieser theoretische Ansatz wird unter dem Begriff Postanarchismus zusammengefasst.


Anarchismus heute
Anarchistische Gruppen existieren weiterhin weltweit. In den anglo-amerikanischen Ländern hat der Anarchismus in den letzten Jahren durch den dort auch anarchistisch geprägten Protest gegen die Globalisierung (EZLN) bei einigen Bevölkerungsschichten wieder ein wenig Ansehen erlangt.

In Deutschland existieren weiterhin klassische Anarchisten, einige Bedeutung haben die anarcho-syndikalistische FAU/IAA und die anarcho-pazifistische Graswurzelrevolution. Die Autonome, Punk und Hardcore Szenen gelten zumindest als stark vom Anarchismus beeinflusst.

Andererseits sind auch Bewegungen wie die Freie-Software-Szene nicht hierarchisch, sondern netzwerkartig strukturiert, und stellen so für manche Betrachter eine Form verwirklichter Anarchie dar.

In der Philosophie der Postmoderne werden nichthierarchische Formierungen von Gesellschaft, wie sie etwa Gilles Deleuze als Rhizom beschrieb, gegenüber dem alten Baum-Modell häufig favorisiert.


Symbole

Allgemein
Entsprechend der Definition des Anarchismus als „herrschaftsfrei“, wird von vielen Anarchisten grundsätzlich die Berechtigung von Symbolen, Flaggen oder auch Hymnen (zum Beispiel von Nationalstaaten und anderen) kritisiert und derRespektin Form von Achtungserweisen vor ihnen verweigert. Aus diesem Grund wird von manchen auch eine entsprechende Symbolik, die stellvertretend für den Anarchismus oder eine Teilbewegung des Anarchismus stehen soll, abgelehnt.

Trotz der Kritik an Symbolen aus den eigenen Reihen wurden schon immer auch von Anarchisten und anarchistischen Gruppen Symbole verwendet. Peter Kropotkin, der Begründer der Theorie des Kommunistischen Anarchismus im 19. Jahrhundert, propagierte die rote Flagge als gemeinsames Symbol mit dem Sozialismus und Kommunismus. Darüber hinaus entwickelten sich im 19. und 20. Jahrhundert weitere eigene Symbole. Die bekanntesten sind heute das eingekreiste A, sowie eine einfache schwarze Flagge. Das Schwarz zeigt kein Herrschaftssymbol an und wird somit als Negation der Herrschaft angesehen.

Die anarcho-syndikalistische Bewegung verwendet oft die Farben schwarz und rot zusammen, in der Fahne diagonal schwarz-rot beziehungsweise rot-schwarz in zwei gleich große entsprechend gefärbte Dreiecke geteilt. Diese Symbolik taucht auch in einem ähnlich gestalteten rot-schwarzen fünfzackigen Stern auf.


Anarcho-Zeichen
Das Anarcho-Zeichen, einAin einem Kreis, ist wohl das bekannteste Anarchismussymbol. Laut Peter Marshall (Demanding the Impossible S. 558) bezeichnet das eingekreisteAPierre Joseph Proudhons MaximeAnarchie ist Ordnung“.

Der Ursprung des eingekreisten Buchstabens „Aist aber immer noch unklar. Die erste öffentliche Verwendung dieses Symbols von Anarchisten geht wahrscheinlich auf den Spanischen Bürgerkrieg zwischen 1936 und 1939 zurück. Oftmals wird seine Verwendung in der Gegenwartseit etwa Anfang der 80er Jahremit der Punk-Bewegung in Verbindung gebracht.


NRK
Selten wird die Buchstabenkombination NRK als lautmalerische Abkürzung für anarchy verwendet: Werden die drei Buchstaben englisch und schnell ausgesprochen, ergibt sich das englische Wort für Anarchie – anarchy.


Mischformen
Anarchosyndikalismus: schwarz-rote FahneAnarchie und Syndikalismus
Öko-Anarchismus: grün-schwarze Fahne
Anarchokapitalismus: gelb-schwarze Fahne
Anarchafeminismus: lila-schwarze FahneAnarchie und Feminismus

Kritik am Anarchismus
Da der Anarchismus keine Staatsform darstellt, er im Gegenteil staatliche Herrschaft ablehnt, fallen der Entwurf und die Umsetzung von Gegenmodellen zu gängigen Staatsstrukturen schwer. Die meisten Gegenmodelle abseits des Anarchismus hinterfragen kaum oder gar nicht den Staat als solches und können daher viel mehr auf einem bestehenden Verständnis aufbauen. Aufgrund der Kritik staatlicher (Herrschafts-)Strukturen an sich kann es auch kein Beispiel eines „anarchistischen Staatesgeben.

Für viele Kritiker des Anarchismus stellt sich die Frage, wie Gewaltenteilung, die Gewährleistung der Menschenrechte und der Justiz, der Infrastruktur zur Versorgung der Menschen, der Bildung und anderem im Anarchismus realisiert werden sollten, zumal dann, wenn die Umsetzung des Anarchismus sich auf größere Gesellschaften auswirken soll.

Dennoch gab es historisch mehrere Versuche, anarchistische Strukturen, zumindest in Ansätzen, auch in größeren Gesellschaften umzusetzen, beispielsweise bei der Pariser Kommune 1871, in der Ukraine zwischen 1917 und 1922 durch die Machnotschina, zeitweilig in der Münchner Räterepublik 1919 oder während des Spanischen Bürgerkriegs zwischen 1936 und 1939 in Katalonien und dessen Hauptstadt Barcelona durch die CNT. Alle diese Umsetzungsversuche anarchistischer Gesellschaftsorganisation scheiterten in der Regel nicht aus sich selbst heraus, aber teilweise doch relativ schnell durch gewaltsame Niederschlagung von außen. Relativ lange konnten sich das anarchistische Modell der Machnotschina unter den Bedingungen des Russischen Bürgerkriegs sowie der Anarchosyndikalismus in Katalonien unter den Bedingungen des Spanischen Bürgerkriegs halten. Kritiker betrachten diese längerfristigeren Ausnahmen als Nischenmodelle, da die Gegner des Anarchismus zunächst vorrangig andere Feinde hatten, gegen die auch Anarchisten zeitweilig Verbündete waren. In Russland waren diese Feinde die konterrevolutionären „Weißen Armeen“, in Spanien waren dies die faschistischen Truppen Francisco Francos.

Auch wird den Anarchisten vorgeworfen, dass in den genannten Beispielen die selektive Konzentrierung der Macht in bevorzugten, wenn auch bis dahin eher machtlosen, Gruppen (Arbeiterräte, Soldatenräte, Gewerkschaften, Partisanenbewegungen) wiederum eine Herstellung einseitiger Herrschaftsstrukturen unter Ausschluss weiterer Bevölkerungsschichten darstelle. Weiterhin wird in diesem Sinne behauptet, dass es noch nie, weder aktuell noch historisch, eine Gesellschaft ohne Herrschaftsstrukturen gab beziehungsweise gibt. Grundsätzlich unterscheiden sich aber anarchistische Vorstellungen von beispielsweise marxistischen auch dadurch, dass sie niemanden ausschließen wollen (wie bei der Diktatur des Proletariats) und jegliche Machtkonzentration einzelner Gruppen ablehnen (anarchistisches Rätemodell). Räte sollten in allen Bevölkerungsschichten entstehen. Historisch allerdings wandten sie sich gegen diejenigen, die real (nach Ansicht der Anarchisten illegitim) konzentrierte Macht innehatten und sich durch Anarchisten daher bedroht sahen.

Obgleich Ideen des Anarchismus Impulse für das Herausbilden von Demokratien und Formen des Arbeitskampfes gegeben haben, besitzt der Anarchismus in der Gegenwart kaum Unterstützung in der Mehrheit der Bevölkerung. Zudem wird er oftmals fälschlich (siehe: Anarchie) mit einem Zustand des Chaos assoziiert. Vorgeworfen wird dem Anarchismus auch ein Teil seiner Geschichte, bei dem gewaltsame Anschläge an Personen verübt wurden, der sogenanntenPropaganda der Tat”.

Heutzutage stehen auch den Anarchisten nahestehende Gruppierungen wie die sogenannten Autonomen seitens der Gesellschaft in der Kritik wegen ihres teilweise gegnerischen Verhältnisses zum bürgerlichen Recht und dem Gewaltmonopol des Staates.

Diskussionen um den Anarchismus drehen sich auch häufig um die Frage, ob es eine naturgegebene oder gottgegebene Ordnung der Gesellschaft im Sinne einer Hierarchie gibt, die bereits im Wesen des Menschen angelegt sei. Dieser Konflikt spiegelt sich ebenfalls in der Wissenschaft, die sich darüber nicht einig ist (vgl. auch Biologismus oder Sozialbiologismus), aber darauf verweist, dass die Mehrzahl der bisherigen Gesellschaftsmodelle hierarchisch aufgebaut waren.


Bedeutende Anarchistinnen und Anarchisten
Günther Anders, D
Alexander Berkman
Michail Bakunin, Ru
Hakim Bey
Janet Biehl
Jack Bilbo
Étienne de la Boétie
Murray Bookchin
Fritz Brupbacher, CH
Noam Chomsky, USA
H.J. Degen
Buenaventura Durruti, Sp
Gregorio Jover, Sp
Juan Garcia Oliver, Sp
Francisco Ascaso, Sp
Francisco Ferrer, Sp
Charles Fourier
David D. Friedman
Ernst Friedrich
Emma Goldman
William Godwin
Otto Gross
Daniel Guerin
James Guillaume, CH
Max Hoelz, D
Kurt Hafner
Wolfgang Haug
Moses Heß, D
Ulrich Klan
Karl Koch, D
Peter Kropotkin, Ru
Gustav Landauer, D
Luigi Lucheni
Nestor Machno UA
John Henry Mackay
Errico Malatesta
Dora Marsden
Todd May
Louise Michel
Johann Most
Erich Mühsam, D
Dieter Nelles
Max Nettlau
Abel Paz
Pierre Joseph Proudhon, F
Salvador Puig Antich
Pierre Ramus, A
Ravachol, (eigentl. Francois Claudius Koeningstein)
Rio Reiser, D
Fermin Rocker
Rudolf Rocker
Murray Rothbard
Bertrand Russell
Sacco und Vanzetti, (Nicola Sacco, Bartolomeo Vanzetti), IT
Abad de Santillán
Augustin Souchy
Max Stirner, D
Clara Thalmann, CH
Paul Thalmann, CH
Henry David Thoreau, USA
B. Traven
Benjamin Tucker
Raoul Vaneigem
Simone Weil, F
Clara Wichmann
Milly Witkop-Rocker
Peter-Paul Zahl
John Zerzan (*1943), USA
Howard Zinn



Literatur

Einführungen
Autorenkollektiv: Was ist eigentlich Anarchie, ISBN 387956700X
Jan Cattepoel: Der Anarchismus. Gestalten, Geschichte, Probleme, 3. überarbeitete Aufl., München: Beck, 1979
Hans Jürgen Degen (Hg.): Tu was Du willst. Anarchismus – Grundlagentexte zur Theorie und Praxis, 272 S., Berlin: Verlag Schwarzer Nachtschatten, 1987 ISBN 3-89041-005-7 (Sehr nützliche Sammlung von Texten anarchistischer Klassiker)
Nicolas Walter: Betrifft: Anarchismus. Leitfaden in die Herrschaftslosigkeit, Berlin: Libertad Verlag, 1984 ISBN 3-922226-03-5. (Mit einer umfassenden Bibliographie anarchistischer Literatur)
Erwin Oberländer (Hg. und Einleitung): Der Anarchismus, Band 4 (der sechsbändigen Reihe) Dokumente der Weltrevolution (Hg. Frits Kool), Olten und Freiburg i. Br.: Walter Verlag, 1972 (Textantholgie)
Achim v. Borries, Ingeborg Brandies: Anarchismus. Theorie, Kritik, Utopie, Frankfurt a. M.: Melzer Verlag, 1970 (Textsammlung)
Horst Stowasser: FREIHEIT PUR. Die Idee der Anarchie, Geschichte und Zukunft. (drei Teile: Die Idee/Die Vergangenheit/Die Zukunft; mit sehr umfangreichen bibliographischen Angaben nach jedem der 41 Kapitel. 400 Seiten.), Frankfurt a. M.: Eichborn Verlag, 1995 ISBN 3-8218-0448-3
Horst Stowasser: Leben ohne Chef und Staat. Träume und Wirklichkeit der Anarchisten, Berlin: Karin Kramer Verlag, 2003 ISBN 3-87956-120-6 (aufgeteilt in acht Kapitel jeweils unterteilt inStory/Geschichte/Moral“, mit vielen Fotos aus der bewegten Geschichte des Anarchismus)
Rolf Cantzen: Weniger StaatMehr Gesellschaft. Freiheit-Ökologie-Anarchismus. Grafenau: Trotzdem Verlag, 1995 ISBN 3-922209-81-5 (Eine kritische Aneignung des Anarchismus)
Alexander Berkman: A,B,C des Anarchismus (Original von 1929) Grafenau: Trotzdem Verlag, 1997 ISBN 3-931786-00-5
George Woodcock: Anarchism

Klassiker
Michael Bakunin: Staatlichkeit und Anarchie, ISBN 3879562334
Alexander Berkman: ABC des Anarchismus, ISBN 3882200855
Peter Kropotkin: Die Eroberung des Brotes, ISBN 3922209084
Peter Kropotkin: Der Anarchismus. Ursprung, Ideal und Philosophie, Grafenau (jetzt Frankfurt a. M.): Trotzdem Verlag, 1994 ISBN 3-922209-42-4
Gustav Landauer: Aufruf zum Sozialismus (1911), Oppo Verlag, Berlin 1998 ISBN 3-926880-11-2
Erich Mühsam: Die Befreiung der Gesellschaft vom Staat (Was ist kommunistischer Anarchismus?) (1932). Vorwort Hansjörg Viesel (mit 7 Fotos) Berlin: Karin Kramer Verlag, 2005 ISBN 3-87956-276-8
Max Nettlau: Geschichte der Anarchie; Bibliothek Thélème, ISBN 3930819007
Max Stirner: Der Einzige und sein Eigentum, ISBN 3150030579
Pierre Joseph Proudhon: System der ökonomischen Widersprüche oder Philosophie des Elends, ISBN 3879562814

Moderne Ansätze
Murray Bookchin: Die Neugestaltung der Gesellschaft, Grafenau: Trotzdem Verlag, 1992 ISBN 3-922209-35-1
Ralf Burnicki: Anarchie als Direktdemokratie. – Selbstverwaltung, Antistaatlichkeit. Eine Einführung in den Gegenstand der Anarchie, Moers: Syndikat A, Medienvertrieb, 1998 ISBN 3-00-002097-7
Michael Wilk: Macht, Herrschaft, Emanzipation. Aspekte anarchistischer Staatskritik, Grafenau: Trotzdem Verlag, 1999 ISBN 3-931786-16-1
Wolfgang Haug/Michael Wilk: Der Malstrom. Aspekte anarchistischer Staatskritik, Grafenau: Trotzdem Verlag, 1995 ISBN 3-922209-82-3
Hans Jürgen Degen (Hg.): Anarchismus heute. Positionen, Bösdorf 1991 ISBN 3-89041-006-5.
Markus Henning, Rolf Raasch: Neoanarchismus in Deutschland. Entstehung, Verlauf, Konfliktlinien, Berlin: Oppo Verlag, 2005 ISBN 3-926880-13-9
Ralf Burnicki: Anarchismus und Konsens, Verlag Edition AV, 2002
Rolf Cantzen: Weniger Staat mehr Gesellschaft
Bernd Drücke: Zwischen Schreibtisch und Straßenschlacht? Anarchismus und libertäre Presse in Ost- und Westdeutschland, Ulm: Verlag Klemm & Oelschläger, 1998 ISBN 3-932577-05-1
Bernd Drücke, Luz Kerkeling, Martin Baxmeyer (Hg.): Abel Paz und die Spanische Revolution. Interviews und Vorträge, Frankfurt/M.: Verlag Edition AV, 2004 ISBN 3-936049-33-5
Graswurzelrevolution (Hg.): Gewaltfreier Anarchismus. Herausforderungen und Perspektiven zur Jahrhundertwende, Verlag Graswurzelrevolution, 1999
Silke Lohschelder: Anarchafeminismus. Auf den Spuren einer Utopie, Unrast Verlag, 2000
Horst Stowasser: Leben ohne Chef und Staat ISBN 3-87956-120-6
Curious George Brigade, Crimethinc, Co-Conspirators. DIY. Von Anarchie und Dinosauriern. Unrast Verlag. Münster 2006. ISBN 3-89771-444-2
Gruppe Gegenbilder (2000): Freie Menschen in Freien Vereinbarungen, vertrieben über den Projektwerkstatt-Versand
Gruppe Gegenbilder (2006): Autonomie & Kooperation, vertrieben über den Projektwerkstatt-Versand

Sonstiges
Claudio Pozzoli (Hg.)::Arbeiterbewegung. Theorie und Geschichte Jahrbuch 1. Fischer TB Verlag, Frankfurt 1973. (darin eine ausführliche Bibliographie zum Anarchismus von H. M. Bock Seiten 294–334).
Hans Manfred Bock: Geschichte deslinken Radikalismus“ in Deutschland. Ein Versuch. (darin eine Bibliographie des linken Radikalismus (und Anarchismus) seit 1966. Seite 354 ff.) Frankfurt 1976.
Petra Weber: Sozialismus als Kulturbewegung. Frühsozialistische Arbeiterbewegung und das Entstehen zweier feindlicher Brüder Marxismus und Anarchismus Droste Verlag, Düsseldorf 1989.
Tobi Blubb: Panokratie
April Carter: Die politische Theorie des Anarchismus
Hans Diefenbacher: Anarchismus, ISBN 3896780131
Paul Eltzbacher: Der Anarchismus. Eine ideengeschichtliche Darstellung seiner klassischen Strömungen, Lieferbar
Monika Grosche: Anarchismus und Revolution, Sydnikat A, 2004
Hans-Hermann Hoppe: Demokratie. Der Gott, der keiner ist, ISBN 3933497868
Jens Kastner: Politik und Postmoderne, Unrast-Verlag, 2000
Lou Marin; Ursprung der Revolte. Albert Camus und der Anarchismus, Verlag Graswurzelrevolution 1998
Jürgen Mümken: Freiheit, Individualität und Subjektivität. Staat und Subjekt in der Postmoderne aus anarchistischer Perspektive; Verlag Edition AV, 2003 [www.graswurzel.net/282/post.shtml]
Jürgen Mümken: Anarchosyndikalismus an der Fulda. Die Geschichte der FAUD in Kassel und im Widerstand gegen Nationalsozialismus und Faschismus, Verlag Edition AV, 2004
Bernd-Udo Rinas: (Art)gerecht ist nur die Freiheit, Focus-Verlag 2000
R. Raasch / H.J. Degen; Die Richtige Idee für eine falsche Welt?, Oppo Verlag 2002
Joachim Willems: Religiöser Gehalt des Anarchismus und anarchistischer Gehalt der Religion? Die jüdisch-christlich-atheistische Mystik Gustav Landauers zwischen Meister Eckhart und Martin Buber. Albeck bei Ulm 2001.

Organisationen
FAU/IAA
Internationale der Anarchistischen Föderationen (IFA)
Internationale ArbeiterInnen-Assoziation (IAA)
Anarchists Against the Wall (AATW)

Zeitungen
Direkte Aktion
Graswurzelrevolution
Schwarzer Faden
Fragend Voran ...

Siehe auch
Antiautoritarier
Juraföderation
Pogo-Anarchismus
Individuale Sezession
Anarchie
Sozialismus
Anarchosyndikalismus
Parecon
Liberalismus
Anarchokapitalismus
direkte Demokratie
Panokratie
Ochlokratie
Anarcho-Zeichen
Liste der Herrschaftsformen



Weblinks
Wiktionary: Anarchismus – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen

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anarchismus.at darin Was ist eigentlich Anarchismus? Einführung in die Grundgedanken des Anarchismus.
anarchismus.de
anarchosyndikalismus.org
infoshop.orgone of the oldest and most respected political websites“ (engl.)
postanarchismus.net informiert zum Thema Postanarchismus
deu.anarchopedia.org deutschsprachiges Wiki zum Thema Anarchismus
dadaweb.de Datenbank des deutschsprachigen Anarchismus
bibliothekderfreien.de anarchistischeBibliothek der Freien" im Haus der Demokratie in Berlin
anarchismus.net FAQ-Seite zum Anarchismus
Prof. Bryan Caplan – „Anarchist Theory FAQ…“ (engl.)
projektwerkstatt.de Projektwerkstatt Saasen
sutters-welt.de Textsammlung mit über 150 Texten und Büchern
Alfred G. Cuzan: Do we ever really get out of anarchy? (engl.)
Against Politics (engl.)
Kritik

Kritik der Jungen Linken am Anarchismus
Presseartikel

„Anarchism, the Creed That Won't Stay Dead“, New York Times, 5. August 2000 (engl.)


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